Ob es Herbert von Karajan gefreut hätte, der die 13-Jährige als „ein Genie auf der Geige“ feierte, nachdem er sie bei den Luzerner Festwochen 1976 hörte und nie mehr von ihr abließ als „seine“ Virtuosin? Anne-Sophie Mutter, die am 29. Juni ihr 60. Lebensjahr vollendet, begeisterte im ausverkauften Großen Musikvereinssaal und stellte einmal mehr ihr „Genie“ als eine der größten Geigerinnen unserer Zeit eindrucksvoll unter Beweis.
Mit Jubel und stehenden Ovationen wurde Anne-Sophie Mutter im Musikverein fast wie ein Popstar gefeiert. Als wäre sie eine „Helene Fischer der Violine“. Sie weiß, wie sie mit ihren brillanten „Virtuosi“-Streichern alle begeistern, bezaubern, ja zu Tränen rühren kann: Etwa wenn sie als Zugaben ihr von John Williams gewidmete Bearbeitungen von Themen seiner Filmmusiken zu „Schindlers Liste“ und „Liberty Fanfare“ in wunderbare Farben taucht. Das Programm „Mutter’s Virtuosi“ bietet alle Chancen, Klangschönheit, Bravour, Eleganz zu zeigen. So in Bachs 3. Brandenburgischem Konzert und a-Moll-Violinkonzert oder in Vivaldis furiosem Konzert für drei Violinen. Ihres 2019 verstorbenen Gatten, des Stardirigenten und Komponisten André Previn, gedachte sie mit dessen elegantem Nonett, das Richard Strauss’ delikaten Farbenzauber beschwört.
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