Inn verbreitert

Renaturierung in Ried als „Ausgleich“ für GKI

Tirol
21.06.2023 18:00

Die Tiwag wird schon im Vorfeld von Großprojekten zu einer Art Wiedergutmachung an die Natur verpflichtet, natürlich auch beim Gemeinschaftskraftwerk Inn. In Ried im Oberinntal beispielsweise hat der Inn jüngst an zwei Abschnitten mehr Platz bekommen. In Maria Stein wird gar ein Seitenarm entstehen.

Seit sechs Monaten läuft das neue Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) im Vollbetrieb. „Über 120 Millionen kWh Strom wurden seitdem produziert, insgesamt können sieben Prozent des Tiroler Jahresstrombedarfs im Prutzer Krafthaus erzeugt werden“, erklärt der neue Tiwag-Vorstandsdirektor Alexander Speckle. Er war am Dienstag im „Außendienst“ in Ried im Oberland und sah sich mit Projektleiter Martin Schletterer das an, wozu die Tiwag bereits im Vorfeld jedes Großprojektes verpflichtet wird: Ausgleichsmaßnahmen als eine Art Entschuldigung an die Natur.

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Unsere Maßnahmen werden international wahrgenommen.

Projektleiter Martin Schletterer

Inn bekam in Ried zweimal seine Freiheit retour
„Das GKI ist das erste große Ausleitungskraftwerk Europas“, schwärmt Schletterer, „unsere Maßnahmen werden international wahrgenommen.“ Das kürzlich in Ovella in Betrieb genommene Dotierkraftwerk werde die ohnehin stark verbesserte Schwall- und Sunksituation nochmals optimieren.

Im Gemeindegebiet von Ried wurde dem Inn an zwei Abschnitten die Freiheit zurückgegeben. „In Fließrichtung rechts wurde aufwändig ein neuer Arm gegraben, sodass eine Insel entstand“, erläuterte der Tiwag-Vorstand, der das Kraftwerk auch ökologisch als „großen Gewinn für die Region und als Referenzmodell“ betrachtet. Es entstünden neue Habitate für Tiere.

Maßnahmen wissenschaftlich begleitet
Die Entwicklung des Oberen Inn wird auch in einem umfangreichen Forschungsprojekt „Pre- und Post-Monitoring GKI“ gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien begleitet. Ein Großteil der im Zuge der Bauarbeiten beanspruchten Flächen wurde inzwischen wieder begrünt und aufgeforstet. Im oberen Stauraum bei Ovella wurde zusätzlich auf einer Fläche von rund 13.000 m² ein neues Biotop als Lebensraum für Fische und Kleintiere angelegt.

Im Bereich der ehemaligen Lagerfläche in Maria Stein ist ein Seitenarm zum Inn geplant, der dort eine abwechslungsreiche Auenlandschaft mit unterschiedlichen Lebensräumen entstehen lassen soll. Eine weitere Innaufweitung bei Pfunds sowie die Neugestaltung des Tobelbachgerinnes sind ebenfalls bereits in Umsetzung und werden bis 2024 fertiggestellt. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 8,2 Mio. Euro.

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