„Toxisches“ Verhalten

Macron leert Bier auf ex – und es hagelt Kritik

Ausland
19.06.2023 19:11

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in der Umkleide einer Rugby-Mannschaft seine Trinkfestigkeit unter Beweis gestellt. Er leerte eine Flasche Bier in einem Zug - die Zuseher der bizarren Aktion grölten dazu und sprangen vor Begeisterung in die Luft. Bei der Opposition kam diese Demonstration nicht so gut an: Dem Politiker wurde vorgeworfen, toxische Männlichkeit zur Schau zu stellen.

Der Vorfall hatte sich ereignet, als die Rugby-Mannschaft von Toulouse in letzter Minute einen Sieg über La Rochelle errungen und damit die Meisterschaft gewonnen hatte. Danach wurde Macron in den Umkleideraum der Sieger geladen - und trank dort zur Feier des Tages ein Bier auf ex aus. Danach knallte er die leere Flasche sichtlich stolz auf den Tisch. 

Politikerin: „Was will der sich denn beweisen?"
„Toxische Männlichkeit in der politischen Führung in einem Bild“, kommentierte die französische Grünen-Chefin Sandrine Rousseau diese Aktion. Die sozialistische Senatorin Laurence Rossignol fragte: „Ein Bier auf ex? Was will der sich denn beweisen?“ Die Zeitung „Liberation‘“ erinnerte nach dem Vorfall, dass Macron 2018 das Binge-Trinken von Jugendlichen angeprangert hatte, „die sich so schnell wie möglich mit Bier und Hochprozentigem betrinken“, wurde der Präsident von dem Medium zitiert.

Ein Parteikollege nahm den Präsidenten auf Twitter in Schutz. „Ein Präsident, der die Freude von 23 Spielern teilt und an ihren Traditionen teilnimmt. Das ist alles“, erklärte Jean-René Cazeneuve.

17 Sekunden für ein Seidl
Wie die britische Zeitung „Guardian“ mitgezählt hatte, brauchte Macron für die kleine Flasche Corona-Bier 17 Sekunden. Das war die Lieblingsbiermarke des verstorbenen rechten Präsidenten Jacques Chirac - einige spekulierten, ob dies ein Versuch des Präsidenten sei, Annäherungsversuche nach rechts zu machen.

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