Bei einem gestärkt aus den Wahlen hervorgegangenen Wilfried Haslauer hätte sich das kaum einer getraut. Aber nach dem Minus für die ÖVP wagen sich jetzt einige aus der Deckung. So wie der Bürgermeister von Saalbach-Hinterglemm, der dem Landeshauptmann öffentlich ausgerichtet hat, dass man sich bei den Koalitionsgesprächen doch der FPÖ annähern sollte.
Das Wahlergebnis würde eine derartige Allianz nahelegen. Doch dem zutiefst bürgerlichen Haslauer geht so eine Vorstellung schwer gegen den Strich. Die Ideen der Sozialdemokratie mögen ihm fern sein. Aber mit seiner historischen Bildung muss dem feinsinnigen Patriarchen die Vorstellung, dass die Kickl-Partei mit ihren ungeputzten Schuhen durch das Salzburger Haus trampelt, ein Graus sein.
Nun ist die Salzburger Ober-Freiheitliche Marlene Svazek von Inhalt und Stil gewiss kein Udo Landbauer.
Aber Haslauer ist auch eine andere politische Gewichtsklasse als seine niederösterreichische Amtskollegin Johanna Mikl-Leitner. Und der oft den freiheitlichen Kurs kopierende Karl Nehammer ist nicht in der Position, dem Landeshauptmann irgendwelche Vorgaben für die Koalition in Salzburg zu machen.
Dennoch könnte es für Wilfried Haslauer noch eine mühsame Aufgabe werden, allen Begehrlichkeiten in der ÖVP gerecht zu werden. Allerdings steht er bereits in der Abendsonne seiner Amtszeit. Da ist es sein Privileg, darauf zu achten, wie er einmal von der Geschichte bewertet wird.
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