Über mehrere Jahre hinweg lud sich ein steirischer Volksschullehrer Bilder und Videos von minderjährigen Buben auf seine Laptops. Der Pädagoge wurde nun in Graz verurteilt.
Schon lange dürfte es die heimliche Leidenschaft für minderjährige Knaben beim steirischen Volksschullehrer gegeben haben. Immer wieder fiel er für sein besonders intensives Engagement an einigen Kindern auf, verbrachte viele Stunden mit ihnen und forderte sie auf, für Fotos zu posieren. „Angegriffen habe ich sie aber nie!“, schwört der Pädagoge vor Strafrichterin Catherine Bütler in Graz. „Die Fotos brauchten wir ja für das Jahrbuch.“
Ich hab’ mir das ja nicht jeden Tag angeschaut, ich hab’ ja auch viele andere Interessen.
Der Angeklagte
Steirer war auch als Kinder-Tennislehrer tätig
Doch vor zwölf Jahren überschritt er die Grenze deutlich und manövrierte sich selbst ins Strafrecht. Über das Darknet verschaffte er sich von da an immer wieder Zutritt zu Kinderpornoseiten und zahlte für verbotene Bilder und Videos. Die lud er sich auf mehrere Datenträger und speicherte sie penibel geordnet ab. Mittlerweile tue ihm das alles leid. Aber: „Ich hab’ mir das ja nicht jeden Tag angeschaut, ich hab’ ja auch viele andere Interessen“, sagt der Steirer, der auch immer wieder Tenniskurse für Kinder gegeben hat. „Ein bissl Schauen ist also nicht schlimm, haben Sie sich das so gedacht?“, will die Richterin wissen. „Ja.“
Hinter jedem dieser Bilder stecken Missbrauch und Vergewaltigung. Ich beantrage auch ein Tätigkeitsverbot, da er wegen seiner krankhaften Neigung wieder in Versuchung kommen könnte.
Staatsanwalt Hansjörg Bacher
„Hinter jedem Bild steht Missbrauch“
„Hinter jedem dieser Bilder stehen Missbrauch und Vergewaltigung“, stellt Staatsanwalt Hansjörg Bacher unweigerlich klar. Das Urteil: vier Monate bedingte Haft und 2160 Euro Geldstrafe. Seine Tätigkeiten als Pädagoge und Tennislehrer darf er nicht mehr ausüben, außerdem bekommt er Bewährungshilfe und muss eine Psychotherapie beginnen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
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