Der hübsche Rüde „Atesch“ hat in seinem Leben schon einiges mitgemacht. Angeschafft wurde er als Seelentröster für ein junges Mädchen, doch er geriet gemeinsam mit seiner kindlichen Halterin unter die Räder. Der Fall „Atesch“ zeigt auf, welch große Probleme entstehen, wenn ein Tier aus einer Laune heraus gekauft wird.
Für die damals 16-jährige Fatma C. (Name auf Wunsch geändert) sollte mit dem Kauf eines Hundewelpen ein Traum in Erfüllung gehen. Natürlich – welcher Teenager wünscht sich kein kleines Fellknäuel mit Kulleraugen. Doch zwei Jahre später sieht die Sache leider anders aus. Auf der Strecke bleibt wie so oft der Vierbeiner, der mittlerweile ein ausgewachsener American Staffordshire Rüde ist.
Statt eines beschaulichen Hundelebens gab es in der Familie ständig lautstarke Streits. Die ebenfalls nun erwachsene Fatma lag sich mit ihrer Mutter ständig in den Haaren, die Situation eskalierte. Fatma und „Atesch“ wurden von der Mutter des Mädchens vor die Tür gesetzt – ohne Geld oder abgeschlossene Ausbildung.
Betreute Wohneinheit
Eine beherzte Tierschützerin erfuhr von der misslichen Lage der beiden und bat die „Krone“ Tierecke um Hilfe bei einer Lösung für den Rüden. Denn Fatma wurde in die Jugend-Wohngemeinschaft einer Wiener Sozialeinrichtung aufgenommen, wo allerdings die Mitnahme eines Haustiers nicht möglich ist.
Das Team der Tierecke bot an, für „Atesch“ so rasch wie möglich ein neues Zuhause zu finden, doch trotz der schwierigen Situation verweigerte dies die junge Hundehalterin. Ihr Plan war, so schnell wie möglich auf eigenen Beinen zu stehen und zwischenzeitlich nur einen Pensionsplatz für „Atesch“ zu finden. Die Tierecke organisierte in Windeseile einen solchen. Und übernahm auch die Kosten, denn Geld konnte die junge Dame dafür leider nicht aufbringen.
„Atesch“ kam in die Obhut der burgenländischen Tierpension von Margareta Liebfahrt – ein Glückstreffer für den jungen Hund. Denn in der naturnahen Umgebung lernte er den dringend nötigen Sozialkontakt mit anderen Menschen und Hunden. „Er dürfte in seinem Leben noch nicht viel erlebt haben und war am Anfang mit allem überfordert. Mittlerweile ist er perfekt ins Rudel integriert und läuft problemlos mit“, so Liebfahrt, die den Vierbeiner in ihr Herz geschlossen hat.
Neustart für Mensch und Tier
Wie vereinbart, fragte die „Krone“ nach dem Sommer bei der für Fatma zuständigen Sozialbetreuerin nach, wie es denn in Zukunft weitergehen solle. Kann die junge Frau auf eigenen Beinen stehen, und wie angekündigt für sich und ihren geliebten Vierbeiner sorgen? Die Antwort kam per Mail in Form einer „Verzichtserklärung“, die den Hund in das Eigentum der Tierecke überträgt.
Fatma hat sich offenbar dazu entschlossen, einen Strich unter ihre Vergangenheit zu ziehen und sich auf ihre Zukunft zu konzentrieren. Sicherlich eine gute Entscheidung für die junge Frau. Für „Atesch“ bedeutet das ebenfalls einen Neuanfang, bei dem wir ihn gerne begleiten.
Zuhause gesucht
Er ist nun auf der Suche nach einer neuen Familie, die sich der Verantwortung für ein Lebewesen bewusst ist. Wer möchte dem jungen Rüden ein neues Zuhause und den „Hundehimmel“ auf Erden schenken? „Atesch“ hätte es mehr als verdient, nicht weiter herumgereicht zu werden ...
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