Japan schränkt nach dem Vorbild der USA den Export bestimmter Anlagen zur Chip-Herstellung ein. Der Bann gelte für Hochtechnologie, die für militärische Zwecke verwendet werden könne und richte sich nicht gegen ein bestimmtes Land, sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura am Freitag.
Die Entscheidung ist ein weiterer diplomatischer Sieg für US-Präsident Joe Biden, der im vergangenen Herbst die Ausfuhr solcher Maschinen nach China verboten hatte.
„Technologische Hegemonie“
Vor einigen Wochen hatten auch die Niederlande ein Embargo verhängt. Dort hat der weltweit führende Halbleiter-Ausrüster ASML seinen Sitz. China wirft den USA vor, mit diesen Maßnahmen „technologische Hegemonie“ anzustreben.
Gemischte Reaktionen
Da es in Japan keine nennenswerte Chip-Produktion gebe, seien die ab Juli geltenden Beschränkungen ein Rückschlag für die dortigen Ausrüster wie Nikon oder Tokyo Electron, sagte Takamoto Suzuki, Chef-Volkswirt für China beim Finanzkonzern Marubeni.
Takahiro Shinada, Professor an der Tohoku-Universität, wandte dagegen ein, dass der Wegfall chinesischer Abnehmer durch den steigenden Bedarf in anderen Weltregionen abgefedert werde. In den USA und Europa sind zahlreiche neue Halbleiter-Fabriken geplant.
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