Tausende als Honorar

Britische Ex-Minister gehen Aktivisten auf Leim

Ausland
26.03.2023 14:53

Mit ihrer Bereitschaft, gegen Tausende Pfund Honorar ein von politischen Aktivisten erfundenes Consulting-Unternehmen zu beraten, haben englische Ex-Regierungsmitglieder jetzt für Entrüstung in Großbritannien gesorgt. Was die früheren Minister nicht wussten: Sie sind auf eine Fake-Firma mit angeblichem Sitz in Südkorea hereingefallen ... 

Wie in einem Video, das die Gruppe Led by Donkeys veröffentlichte (Trailer im Tweet unten), zu sehen ist, forderte der ehemalige Gesundheitsminister Matt Hancock 10.000 Pfund (umgerechnet rund 11.300 Euro) Tageshonorar. Ex-Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng verlangte mindestens 10.000 US-Dollar (knapp 9300 Euro) Aufwandsentschädigung pro Monat.

Die Oppositionspartei Labour nannte das Verhalten „schändlich“. Die konservativen Abgeordneten würden ihre „vom Steuerzahler finanzierten Büros“ nutzen, um „ihre Taschen zu füllen“, so die Kritik. Der einflussreiche Abgeordnete Graham Brady, der dem Clip zufolge 60.000 Pfund (knapp 68.000 Euro) Jahreshonorar forderte, sagte dem Sender Sky News, er habe sich an die parlamentarischen Vorgaben gehalten.

Keine Höchstgrenzen für Gehälter
Britischen Parlamentariern sind Zweitjobs nicht verboten, und es gibt auch keine Höchstgrenzen für Gehälter. Für Kritik sorgte aber, dass die Politiker hohe Einnahmen erzielen wollten, während ihre Wähler unter steigenden Kosten für Energie und Lebensmitteln leiden.

Led by Donkeys hatte ein angeblich interessierte Unternehmen namens Hanseong Consulting aus Südkorea erfunden, das plant, nach England und Europa zu expandieren. Eine südkoreanische Journalistin gab sich als Vizepräsidentin für internationale Beziehungen aus und sprach mit mehreren Politikern via Video darüber, ob sie als Berater tätig werden könnten.

Led By Donkeys (was übersetzt „Geführt von Eseln“ heißt) ist eine britische politische Kampagnengruppe, die im Dezember 2018 als Anti-Brexit-Gruppe gegründet wurde, aber auch andere Aktionen der konservativen Regierung kritisiert hat.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele