Ein 61-Jähriger flog in den Urlaub und ließ Dutzende Tiere unter katastrophalen Umständen zurück. Es war ein Prozess voll erschütternder Bilder in Graz.
Die 35 Enten, 30 Hühner und zwei Gänse waren hochgradig abgemagert. Zentimeter hoher Dreck im stockfinsteren Stall. Das Futter verschimmelt, nirgends Wasser. Unter dem Mist: die Kadaver von sieben Babyenten. Sie waren verdurstet. Die „Krone“ hat im Sommer über diesen grausamen Fall berichtet.
Verzweifelte Tiere fraßen schimmliges Futter
Am Freitag stand der Halter vor Gericht. Er wies trotz Beweisfotos jede Schuld von sich. „Als ich in Urlaub flog, war alles okay. Der Doktor (der Amtstierarzt, Anm.) hat genau dort fotografiert, wo es dreckig war.“ - „In so kurzer Zeit verschmutzt der Stall nicht derart“, wetterte Richter Andreas Rom ob der empathielosen Antworten des angeklagten Mannes.
Die Verzweiflung der Tiere schilderte der Amtstierarzt: „Die Tiere fraßen das hochgradig verschimmelte, stinkende Futter. Zudem kam es zu Kannibalismus aufgrund der fehlenden Futterversorgung.“ Er sprach von erschütternden Bildern.
Anzeige wegen Falschaussage
Das Urteil - 2400 Euro - nahm der 61-Jährige trotzdem an. „Hilft ja nix“, meinte er. Und sein Sohn und ein Freund, die vor Gericht trotz erdrückender Beweise aussagten, dass am Hof eh alles super gewesen sei, bekommen jetzt eine saftige Anzeige wegen Falschaussage.
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