Aber nicht im Kampf

Gruppe Wagner verliert Tausende Söldner

Ausland
23.03.2023 09:54

Die russische Söldnerguppe Wagner hat im Krieg in der Ukraine hohe Verluste hinnehmen müssen - Experten schätzen, dass jeder zweite Soldat in der Privatarmee gefallen oder verletzt worden sein könnte. In der nächsten Zeit werden Wagner der Großteil ihrer verbliebenen Kämpfer auf einen Schlag abhandenkommen: Bei vielen Soldaten, die aus dem Gefängnis rekrutiert wurden, läuft der Vertrag aus.

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin macht derzeit eine Werbetour in russischen Sportclubs, weil er Zehntausende Freiwillige für seine Armee rekrutieren möchte. Bis zu 800 Männer würden täglich einen Vertrag unterzeichnen - und diesen Nachschub hat die Truppe wohl auch bitter nötig.

Vier von fünf Wagner-Söldnern sind Ex-Häftlinge
Denn der Vertrag jener Kämpfer, die im vergangenen Herbst in russischen Gefängnissen rekrutiert wurden, dürfen laut Vertrag bald nach Hause zurückkehren. Sie hatten sich für sechs Monate verpflichtet, im Gegenzug wurde ihnen Enthaftung angeboten. Laut einer Einschätzung von US-Experten im Jänner sollen sich rund 50.000 Wagner-Söldner im Einsatz in der Ukraine befinden, 40.000 davon Straftäter. 

Hinweise deuten darauf hin, dass Russland das Versprechen, die rekrutierten Häftlinge auch tatsächlich nach einem halben Jahr frei lässt - das berichtete unter anderem das britische Verteidigungsministerium in Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Es gebe auch einen Erlass des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der dementsprechende, ausgestellte Bescheinigungen legitimiere. Tausende Wagner-Söldner werden somit in den nächsten Wochen begnadigt. Es gibt jedoch auch Berichte von Kämpfern, die auch nach Auslaufen ihres Vertrags für Wagner weiter an der Front dienen wollen. 

Die Rekrutierung in Gefängnissen wurde mittlerweile verboten. Der „Exodus von Sträflingskräften“ hätte die ohnehin sehr angespannte Situation in der Söldner-Truppe noch verschlimmert, so das britische Verteidigungsministerium. Dass nun viele verurteilte Gewalttäter begnadigt werden, könnte laut London zu einem Problem für Russland werden: Nun würden diese Straftäter mit erlittenen Kriegstraumata auf die Bevölkerung losgelassen.

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