Land hat „eigenen Weg“
Italien: Tempolimit von 150 km/h soll kommen
Italien will auf einigen Autobahnstrecken die Geschwindigkeit von 130 auf 150 Stundenkilometer anheben - als Vorbild für das Modell dient Deutschland.
Um etwaige Bedenken gleich vorwegzunehmen, kündigte Verkehrsminister Matteo Salvini an, dass die Erhöhung nur auf als besonders sicher geltenden Strecken erfolgen würde. Die meisten Toten seien nicht auf Autobahnen, sondern auf Freilandstraßen zu beklagen, erklärte der Minister weiter.
Von den insgesamt 7000 Kilometern Autobahn sind 2000 Kilometer drei- oder mehrspurig, und auf 1550 Kilometern wird die Geschwindigkeit überwacht. Dauerhaft auf 150 km/h könnte die Geschwindigkeit auf den Autobahnen A4 (Mailand - Brescia), A26 (Genua Voltri - Gravellona Toce), A14 (Bologna - Bari) und A30 (Caserta - Salerno) angehoben werden, meinte Salvini.
In Italien gilt außerorts ein Tempolimit von 90 km/h, auf Freilandstraßen 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Übertritt man in Italien die Geschwindigkeitsgrenze um 20 Stundenkilometer, werden mindestens 175 Euro fällig. Ist man 50 Stundenkilometer zu schnell, muss man sogar mindestens 545 Euro zahlen.
Keine bessere Luft
Mit dem Vorstoß geht Italien einen anderen Weg als viele europäische Länder, die auch aufgrund der Klimakrise über Temporeduktionen nachdenken. Österreichische Verkehrsexperten forderten etwa im Februar in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf heimischen Straßen.
Auch die Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation, die zuletzt regelmäßig für Straßenblockaden sorgten, setzen sich für Tempo 100 auf Autobahnen ein. Dies diene als Sofortmaßnahme für bessere Luft und weniger CO2-Ausstoß. Vom Verkehrsministerium kam bisher stets ein Nein für strengere Tempolimits.
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