Zwei französische Amateurastronomen haben einen rund 50 Meter großen Asteroiden entdeckt, der unserer Erde gefährlich nahekommen könnte. Laut Angaben der US-Raumfahrtbehörde besteht die „sehr kleine Möglichkeit“, dass der Brocken mit dem Katalognamen 2023 DW im Februar 2046 auf der Erde einschlagen könnte.
Der am 26. Februar von Georges Attard und Alain Maury im Rahmen des Asteroiden-Suchprogramms MAP in Maurys privatem Observatorium in San Pedro de Atacama in Chile entdeckte kosmische Brocken benötigt für die Umkreisung der Sonne 271 Tage. Laut ersten Berechnungen wird er sich am 14. Februar 2046 voraussichtlich bis auf 0,0005 Astronomischen Einheiten an unsere Erde annähern.
Exakte Flugbahn noch unklar
Angaben der europäischen Raumfahrtbehörde ESA zufolge besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1:625, dass der Asteroid 2023 DW die Erde trifft. Ihr US-Pendant, die NASA, sieht die Wahrscheinlichkeit eines Treffers sogar etwas höher, bei 1:560. Die exakte Flugbahn des Asteroiden könne allerdings noch nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, heißt es.
„Wenn neue Objekte entdeckt werden, braucht es oft mehrere Wochen an Daten, um die Unsicherheiten zu reduzieren und die Umlaufbahnen für die nächsten Jahre adäquat vorherzusagen. Umlaufbahn-Analysten werden den Asteroiden 2023 DW weiter beobachten und die Vorhersagen auf den neuesten Stand bringen, wenn mehr Daten hereinkommen“, twitterte die NASA kürzlich (siehe Tweet oben).
Steht auf Risikoliste von NASA und ESA
Obwohl der Asteroid auf die Risikolisten von NASA und ESA gesetzt wurde, sei die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich auf der Erde aufschlägt, sehr gering, beruhigen Experten. Astronomen haben bereits Tausende Asteroiden in der Nähe der Erde identifiziert und beobachten deren Flugbahnen.
NASA probte für den Ernstfall
Um im Ernstfall einen gefährlichen Asteroiden an der Erde vorbeizulenken, hatte die NASA Ende September erfolgreich eine Testmission vorgenommen: Sie ließ absichtlich eine Raumsonde mit einem ungefährlichen, Dimorphos getauften Asteroiden kollidieren und änderte damit dessen Flugbahn.
Asteroiden gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Die meisten von ihnen ziehen fernab der Erde zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne, manche können jedoch auch unserem Heimatplaneten gefährlich nahekommen.
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