Kritik an Vorgehen

Klimaaktivisten: „Polizei hat Regeln missachtet“

Wien
16.02.2023 11:47

Vierter Tag, vierte Klebe-Aktion der Aktivisten der Letzten Generation: Einmal mehr wurde der Frühverkehr in Wien von Protestteilnehmern blockiert, diesmal bei der Linken Wienzeile. Das Vorgehen der Polizei am Donnerstag wird seitens der Demonstranten stark kritisiert. Sämtliche Regeln seien missachtet worden, so der Tenor.

„Ich bin bestürzt, dass die Polizei heute sämtliche Regeln missachtet hat“, sagte Aktivistin Katharina Geistlinger. „Der Kleber war schon hart. Sie haben mich von der Straße runtergezerrt, ohne die Versammlung vorher aufzulösen“, sagte Geistlinger. „Man hat uns nicht Zeit gegeben, die Versammlung zu verlassen“, fuhr sie fort.

Klebstoff soll nicht gelöst worden sein
Videos der Letzten Generation zeigen Beamte, die Geistlinger von einem Schutzweg reißen. Nach einem Schmerzensschrei lassen die Polizisten auf den Videoaufnahmen von der 38-Jährigen ab. Geistlinger zeigte nach dem Einsatz ihre Hand, an der sich Rückstände des Fahrbahnbelags befanden und berichtete auch von einem weiteren Fall. So hätte die Polizei auch einen weiteren Mann vom Schutzweg entfernt, ohne den Klebstoff vorher zu lösen. Sie plant nun eine Beschwerde bei der Polizei.

„Wir sind enttäuscht von der Polizei. Bisher haben sich die Beamten an die Regeln gehalten, dieses Mal nicht“, betonte Sprecher Florian Wagner in einer offiziellen Stellungnahme. Das sei „nicht okay“. Nachsatz: „Aber das wird uns nicht aufhalten.“

Polizei prüft Anschuldigungen
Gegen 8.45 Uhr waren die Proteste an den beiden Standorten laut Polizei wieder zu Ende. „Alle Personen, die sich in der strafbaren Handlung befanden, wurden festgenommen“, so Sprecherin Barbara Gass.„ Wir haben den Sachverhalt an die zuständige Stelle zur Überprüfung weitergeleitet“, hieß es aus der Landespolizeidirektion.

ÖAMTC regt Volksbefragung zu Tempo 100 an
Laut ÖAMTC kam es vor allem zwischen der Stadthalle und dem Matzleinsdorfer Platz sowie der Linken Wienzeile zu Beeinträchtigungen des Verkehrs. Laut den Verkehrsexperten war der Stau am Gürtel zeitweise rund vier Kilometer lang. Der Automobilclub ließ am Mittwochabend beim „Club 3“ gegenüber der „Krone“ auch mit einer Forderung nach einer Volksbefragung aufhorchen.

„Wir können uns gut vorstellen, die Österreicherinnen und Österreicher zu befragen, ob sie eine weitere Einschränkung der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit befürworten oder nicht. Denn nur wenn niedrigere Tempolimits von der Mehrheit mitgetragen werden, machen sie Sinn. Schließlich können nicht Hunderttausende Kilometer Straße permanent von der Polizei überwacht werden“, bekräftigte Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC Interessenvertretung, am Donnerstag in einer Aussendung.

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