Wer hätte das gedacht?

Frauen-Chef Trinker: „Tut mir leid für die Herren“

Ski WM
14.02.2023 12:00

Wer hätte gedacht, dass Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker bei der alpinen Ski-WM nach einer Woche die erfolgreichere ÖSV-Sparte verantworten würde? Von den fünf Einzelmedaillen scheffelten seine Athletinnen drei, die Männer zwei. „Tut mir leid für die Herren, ich hätte ihnen mehr vergönnt. Aber jetzt ist es so, wie es ist“, sagte der Steirer, dessen Team nicht so viel zugetraut worden war. „Alles, was noch kommt, ist Zugabe“, erklärte Trinker vor dem Technik-Auftakt.

Vor der Abreise nach Courchevel/Méribel hatten die rot-weiß-roten Frauen keinen Weltcup-Sieg und nur fünf Podiumsplätze in die Ergebnisbücher gebracht - eine Bilanz, die durchaus Kritik aufwirbelte. Der Sieg und damit Gold ist freilich auch in Frankreich noch ausgeblieben, aber die Podestfrequenz kann sich sehen lassen, haben die Frauen doch in jeder Disziplin eine Medaille geholt: Ricarda Haaser Bronze in der Kombination, Cornelia Hütter Bronze im Super-G und Nina Ortlieb Silber in der Abfahrt.

Von den Außenseitern zu „richtigen Außenseitern“
„Wir haben die Nerven nicht verloren“, erklärte Trinker nicht ohne Stolz, wie er zugab. „Es ist sehr gut weitergearbeitet worden, und wir waren dann bei jedem Bewerb parat. Dass dann so ein Outcome passiert, ist natürlich cool.“ Die genauen Gründe für das gute Abschneiden seien vielfältig. „Man kommt irgendwo an einen Ort hin, und der Schnee und die Piste passen. Das spricht dann für die Truppe. Das ist da eingetreten. Die Damen waren extrem fokussiert, sie wollten was erreichen“, sagte er. „Gerade bei so einem Großereignis ist die Spannung und die Motivation besonders hoch.“

Was in den technischen Disziplinen noch möglich sei, könne man schwer abschätzen. „Wir waren Abfahrt und Super-G schon Außenseiter, jetzt sind wir die richtigen Außenseiter. Aber wir haben sehr gute Damen, die eine sehr gute Form haben. Sie haben sich halt oft sehr schwer getan, es im Rennen rüberzubringen“, erklärte Trinker. „Wir haben jetzt versucht, dort die Hebel anzusetzen, damit einfach der erste Lauf funktioniert. Wir glauben daran, dass wir den Turnaround schaffen, und wir arbeiten uns von Rennen zu Rennen durch und hoffen, dass noch was rausschaut.“

„Form passt“
Im Einzel-Parallelbewerb, der am Mittwoch (12.00 Uhr/live sportkrone.at) stattfindet, seien die Österreicherinnen gut drauf. „Also die Form passt, die Herangehensweise wird auch passen“, erläuterte der 48-Jährige. „Sehr herausfordernd wird der Hang. Er hat eine gewisse Länge für so einen Parallel, vor allem wenn man dann Richtung Finale geht, wird es sehr anstrengend. Und er ist natürlich sehr steil. Man hat da nicht hundertprozentig viel Erfahrung, was das betrifft.“

Die schwierigste Disziplin steht am Donnerstag mit dem Riesentorlauf bevor. „Da haben wir uns jetzt in den letzten Rennen sehr schwer getan, dass wir überhaupt unter die zehn kommen“, sagt Trinker. „Aber es waren auch da immer wieder gute Teilzeiten dabei, auch teilweise gute Läufe. Wir glauben daran, dass wir einen Lauf runterbringen und dann vielleicht überraschen können.“ Im Slalom am Samstag könnte mehr gehen. „Katharina Truppe war einmal am Podium, Katharina Liensberger kann was, die Huber Kathi ist gut in Schuss. Und bei Franziska Gritsch wissen wir, dass meistens nach einer langsamen eine schnelle Fahrt kommt.“

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