„Krone“-Interview

Kriechmayr: Alle freuen sich aufs „Damenspitzerl“

Wintersport
04.02.2023 08:12

Vor zwei Jahren bei der WM in Cortina verzückte Vincent Kriechmayr nach Doppel-Gold mit Zungenschlag - eine Wiederholung wäre ein Hit.

„Krone“: Hast du deine zwei WM-Goldenen von Cortina auch daheim in der Schublade wie Mothl Mayer seine Olympia-Medaillen?
Kriechmayr: Nein, die hängen in meinem Elternhaus in Oberösterreich. Ich geh also nicht täglich dran vorbei, da bin ich ja nicht mehr so oft. Aber ich weiß, wo sie sind - und soooo ehrfürchtig schau ich eh nicht hin. Die sind super, es war ein schöner Moment, ich hab’s genossen. Aber es ist schon zwei Jahre her und spielt so gar keine Rolle mehr für die kommenden Aufgaben.

Na ja, du bist Titelverteidiger und hast daher jetzt einen Fixplatz. Gewisse Auswirkungen hat’s schon.
Einen Platz in unserem WM-Team hätte ich mir sowieso rausfahren wollen, ohne gute Form hätte eine Teilnahme keinen Sinn. Und auch als Titelverteidiger bekomme ich in Abfahrt und Super-G keinen Zeitbonus. Deswegen bleibe ich dabei: Das, was war, spielt keine Rolle.

Also ganz normale Skirennen. Oder?
Nein. Es ist eine WM, ist schon etwas Besonderes. Da ist auch sehr viel Anspannung vorhanden, keine Frage. Wie zum Beispiel auch in Kitzbühel. Aber das ist an sich nichts Schlechtes. Eher ein lässiges Gefühl. Eben mit dieser Anspannung. Und auch großer Erwartungshaltung, wobei die meiste von einem selbst kommt. Eine coole Sache.

Haben dich die zwei Goldenen verändert?
Glaube ich nicht. Es gibt vielleicht mehr mediales Interesse. Aber das nehme ich nicht so wahr.

Vincent Kriechmayr (Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)
Vincent Kriechmayr

Seit der WM in Cortina wirkst du aber bei Interviews doch entspannter.
Na ja, man wird älter, routinierter. Es gehört dazu, ist Teil des Spiels. Aber es ist nicht meine Welt. Ich bin keiner, der gern im Mittelpunkt steht. Die Kehrseite der Medaille. Da ich aber nicht so viel in der Öffentlichkeit bin, habe ich das Problem kaum. Ich verstehe die Leute ja, sie machen’s nicht z’ Fleiß, sie freuen sich halt mit mir. Ich freue mich, wenn ich meine Ruhe habe.

Und alle würden sich freuen, wenn du wieder ein Damenspitzerl“ hättest. Das wär dann wieder 2 x Gold.
Wenn ich gut fahren sollte und wieder eine Medaille holen kann, kann ich nicht versprechen, dass ich wieder ein „Damenspitzerl" habe. Das hat sich so ergeben. Aber ich hab’s nicht bereut. Bereut habe ich nur, dass ich zum Interview gegangen bin.

Du bist beim Weltcup-Finale zwei Rennen auf der Piste Eclipse in Courchevel gefahren und hast beide gewonnen. Ein Vorteil?
Natürlich liegt mir die Piste, aber das hat sich beim Finale auch gut für mich entwickelt. Jetzt ist es natürlich schon angenehm, dort bereits gewonnen zu haben. Aber bei der WM wird die Kurssetzung anders sein. Und wie gesagt: Was war, spielt keine Rolle mehr.

Kombination?
Da bin ich nur dabei. Aber ich habe Slalom trainiert. Denn es ist für mich ein großes Privileg, wenn ich so ein WM-Rennen fahren darf. Deshalb muss ich dafür schon trainieren.

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(Bild: KMM)



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