Schwedischer Forscher

Entdecker des Klimawandels studierte in Graz

Steiermark
31.01.2023 07:15

Der schwedische Nobelpreisträger Svante Arrhenius studierte in Graz, bevor er als Erster den Klimawandel beschrieb. Was zog ihn in die Steiermark der Jahrhundertwende? 

Er hatte gerade sein Doktorat und ein Reise-Stipendium in der Tasche, als Svante Arrhenius sich 1887 nach Graz aufmachte. Über Würzburg, wo er vorher war, hatte sich ein Kontakt ergeben. Und Arrhenius muss begeistert gewesen sein, als er ankam: „Er fand hier ein sehr modernes Physikinstitut vor“, sagt Klemens Rumpf. Der Experimentalphysiker lehrt heute im gleichen Gebäude.

Es waren aber nicht nur neue Labore und Werkzeuge, die den zukünftigen Nobelpreisträger in die Steiermark zogen. „Wesentlich dafür war Ludwig Boltzmann“, sagt Rumpf. Der Physiker war weithin bekannt für seine Leistungen in der Thermodynamik und seine charismatische und aufbrausende Art. „Dadurch kamen viele junge Wissenschaftler ab den 1880er-Jahren hierher, um zu arbeiten und zu lernen. Es machte sich gut im Lebenslauf.“

Andere Themen standen im Mittelpunkt
Und so kam der Schwede aus Uppsala ein halbes Jahr lang in der Murmetropole mit einer Arbeitsgruppe von Physikern zusammen. Woran wurde geforscht? „Themen wie Leitfähigkeit von Materialien, Akustik und Magnetismus. Also kaum etwas zum Thema Erderwärmung.“

Kurz danach kam die große Entdeckung
Die Entdeckung, die Arrhenius zum „Vater“ des Klimawandels macht, kam erst später, im Jahr 1895. „Er hat als Erster beschrieben, dass CO2 und Treibhausgase in der Atmosphäre die Erde warmhalten und dass der Mensch für diese Entwicklung verantwortlich ist“, sagt Rumpf. Arrhenius’ Modell war stark vereinfacht. Und natürlich stützte er sich dafür auf viele andere Theorien, die davor entwickelt worden waren.

Die Auswirkungen, die zu viel CO2 auf den Planeten haben wird, konnte Arrhenius noch nicht vorhersagen. „Man muss sich vorstellen, dass damals alles völlig anders war. Die Industrialisierung hatte zwar begonnen, aber Dinge wie den Autoverkehr, Flugzeuge, dass es nun fast acht Milliarden Menschen gibt – das konnte er nicht vorhersehen“, sagt Rumpf. „Es dauerte ja auch noch über 100 Jahre, bis die Auswirkungen spürbar wurden.“

Durch die Klimabewegung erfährt seine Theorie einen späten Ruhm. Einen Chemie-Nobelpreis konnte er trotzdem einheimsen: 1903 zeichnete die Akademie Arrhenius für seine Forschung zur elektrolytischen Dissoziation aus.

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