Situation durchwachsen

Tirols Second-Hand-Läden: Auf und Ab bei Nachfrage

Tirol
30.01.2023 18:00

Angesichts steigender Kosten merken Wams-Läden deutlich mehr Kundenfrequenz. Ein Second-Hand-Shop in Innsbruck spürt das Gegenteil. Bei „rundumskind“ ist alles wie gehabt.

Voll im Trend lagen Second-Hand-Läden im März 2021, wie die „Tiroler Krone“ damals berichtete. Hat die Teuerungswelle der Branche einen weiteren „Boom“ beschert? „Ja“, sagt Christian Kammeringer, der Geschäftsführer vom Verein Wams. Rund 55 Mitarbeiter arbeiten in den fünf Niederlassungen in Innsbruck, Hall, Schwaz, Jenbach und Telfs. „Im Vergleich zu 2021 gab es im Vorjahr eine Steigerung von 30 Prozent, im Vergleich zu 2019 sind es knapp 16“, rechnet Kammeringer vor.

Zitat Icon

Die Qualität der Spenden nimmt ab!

Christian Kammeringer, Wams

Die Steigerung verzeichne man in allen fünf Läden. Und sind bestimmte Waren besonders gefragt? „Nein, alles wird vermehrt nachgefragt.“ Hinsichtlich der Anzahl der abgegebenen Sachspenden gibt es jedoch keine Veränderung. „Allerdings nimmt die Qualität der Spenden ab!“

„Die Leute verzichten eher auf den Kleidungskauf“
„Ich bemerke eher, dass das Kaufverhalten insgesamt nachgelassen hat“, sagt indessen Janine Schugg, die Betreiberin des Second-Hand-Ladens „Die Diele“ in Innsbruck. Das Nachlassen erklärt sich die Unternehmerin damit, dass „man durch die Teuerungswelle eher auf den Kleidungskauf verzichtet, um Lebensmittel zu kaufen – und weil ja leider auch noch die Stromnachzahlungen auf einen warten“. Besonders gefragt seien in der Folge eher Stücke, die die Kunden wirklich gerade brauchen, weil sie kaputt gegangen sind.

Interessant: „Spenden sind eher gestiegen, da sich auch herumgesprochen hat, dass ich die Einnahmen über die Kleidungsspenden an gemeinnützige Organisationen weiter spende“, meint Schugg abschließend.

„Merke nicht, dass jetzt mehr Kunden kommen“
„Unsere Waren werden nach wie vor gut angenommen“, sagt unterdessen Ingeborg Schimpfössl. Sie betreibt den Second-Hand-Shop „rundumskind“ in Grins bei Landeck. Dort gibt es vom gebrauchten Babystrampler bis zum Reisebett alles, was die Kleinen brauchen. „Dass wegen der Teuerung nun mehr Leute kommen, merke ich aber nicht“, sagt die Tirolerin. Es kämen vor allem junge Frauen, die bewusst auf die Nachhaltigkeit schauen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt