Krasser Gewinneinbruch

Audi: Allein Zölle verschlingen 600 Millionen Euro

Wirtschaft
28.07.2025 10:10

US-Zölle, Kosten für den Konzernumbau und schwache Geschäfte in China haben den Gewinn von Audi im ersten Halbjahr einbrechen lassen. Der deutsche Autobauer verbuchte ein Minus von mehr als einem Drittel. Die Preise könnten nun weiter anziehen.

Mit 1,3 Milliarden Euro fiel der Überschuss zum Vorjahreszeitraum um 37,5 Prozent geringer aus, teilte der zu VW gehörende deutsche Autobauer Montag mit, zu dem auch Bentley und Lamborghini gehören.

Die Zölle von US-Präsident Donald Trump haben den bayerischen Hersteller mit Sitz in Ingolstadt allein im ersten Halbjahr 600 Millionen Euro gekostet. Bisher habe Audi die Abgaben von 27,5 Prozent nicht an die Kunden weitergegeben, sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger am Montag bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

Es drohen Preiserhöhungen
Was die am Sonntag erzielte Vereinbarung zwischen Trump und der EU bedeute, prüfe sein Unternehmen gerade. „Wir schauen uns die Vereinbarung im Detail an und dann werden wir entscheiden, wie wir weitermachen.“ Preiserhöhungen in den USA schloss er dabei nicht aus.

Die Volkswagen-Tochter Audi ist beim US-Geschäft vollständig auf Importe angewiesen und verfügt nicht über eine eigene Fertigung in den USA. Rittersberger sagte, bis Jahresende solle eine Entscheidung über ein eigenes Audi-Werk in den USA getroffen werden. Das für den US-Markt wichtigste Fahrzeug ist der Q5, den Audi aus seinem Werk in Mexiko importiert. Entsprechend müsse das Unternehmen noch prüfen, wie es mit den Zöllen dort weitergehe, sagte Rittersberger.

Prognose fällt verhaltener aus
Für das Gesamtjahr kappte Audi seine Prognose und rechnet nun mit einer Rendite von fünf bis sieben Prozent. Dabei sind die US-Zölle noch in einer Spanne von zehn bis 27,5 Prozent berücksichtigt. Im März hatte Audi noch sieben bis neun Prozent für möglich gehalten, allerdings waren dabei die Zölle ausgeklammert.

Im ersten Halbjahr brach die Rendite des Audi-Konzerns mit den Marken Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati auf 3,3 Prozent von 6,4 Prozent ein. Allein die Marke Audi schaffte sogar nur noch 1,8 Prozent Rendite.

Neben den Zöllen spielten dabei auch die Kosten für das Sparprogramm eine Rolle, für das Audi unter dem Strich 300 Millionen Euro zurückstellte. Das Unternehmen hat sich im März mit dem Betriebsrat auf den Abbau von 7500 Arbeitsplätzen bis 2029 geeinigt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt