Nachhaltigkeit

Alt ist das neue Neu: Second Hand voll im Trend

Tirol
01.03.2021 16:00

Ob Kleidung, Möbel oder Platten: Dinge gebraucht zu kaufen liegt voll im Trend. Ging es früher noch ums Geld-Sparen, ist das Second Hand Shopping heute ein Lifestyle.

Wenn man das jüngste Kind einer sechsköpfigen Familie ist und seine gesamte Kleidung schon von den älteren Geschwistern getragen wurde, hat man vielleicht irgendwann die Nase voll von „Second Hand“, also Kleidung oder Gegenstände, die schon einen Vorbesitzer hatten. Für viele liegen die „Gebrauchtwarenläden“ jedoch gerade voll im Trend. Früher war das Einkaufen dort oft ein Zeichen dafür, dass das Geld knapp war. Früher gab es aber auch keine Pullover bei H&M um 99 Cent.

Heutzutage geht es aber nicht mehr unbedingt ums Geld. Nachhaltigkeit ist das große Stichwort. Die Wegwerfgesellschaft, die ihre Müllberg-Blüten in der Billig-Industrie trägt, wird sich langsam ihrer selbst bewusst. Dass Vintage außerdem gerade „in“ ist, tut sein Übriges. Vom Trend zur Nachhaltigkeit, der Liebe zu Vintage und dem Mangel an Kleidung in größeren Größen erzählen uns die Menschen hinter den Second-Hand Läden in Innsbruck.

HoRuck
Ein riesiger Flohmarkt in einer großen Halle. Hier findet man Möbel, Bücher, Kleinkram. Es gibt einerseits antike Raritäten, andererseits günstige Möbel, die man dann selbst zuhause aufpeppen kann. Das sogenannte „Upcyceln“ ist vor allem bei „den Jungen“ sehr gefragt, wie Geschäftsführerin Martina Wolf-Kuntner erzählt. Das HoRuck ist außerdem noch ein gemeinnütziger Verein, welcher Menschen, die eine zweite Chance brauchen, diese auch bereit ist zu geben.

Wams
Das Wams kennt fast jeder, neben Innsbruck gibt es auch in Hall, Schwaz und Jenbach eine Filiale. Genau wie das HoRuck ist es auch ein soziales Projekt. Auch ins Wams strömen zurzeit immer mehr junge Menschen, wie Betriebsleiterin Renate Millebner erzählt – auf der Suche nach Vintage-Klamotten und vielleicht auch dem einen oder anderen verborgenen Schatz.

Die Diele
Die enge Höttinger Gasse ein paar Stufen bei Nummer 26 hinauf, schon befindet man sich inmitten eines fast schon intim kleinen Second Hand-Ladens. Zu kaufen gib es Vintage Mode und handgemachten Schmuck. Die Stammkunden sind auch nach den Lockdowns „der Diele“ weiter treu geblieben. Aus Versehen verirren sich hier die Wenigsten, erzählt uns Janine Patrice, die meisten kommen ganz bewusst, „weil sie es leben, weil es ein Lifestyle ist“.

Nabu Records
Auf einen kleinen, aber feinen Second Hand–Plattenladen in der Innstraße 43 können Lukas Veit und Robert Engelmann stolz sein. Ob 70er, 80er oder 90er, ob Hiphop oder Rock – die Geschmäcker sind verschieden, nur der Wunsch nach Vinyl ist bei allen Kunden der gleiche. Und wenn man während dem Musik hören sieht, wie sich die Platte dreht, wie die Nadel aufliegt und den Ton abnimmt, bekommt man selbst Lust seine alte Plattensammlung wieder vom Dachboden zu holen. Falls man sie nicht selbst hören will, kann man sie immer noch an Nabu Records verkaufen.

KurvenReich
Die Second Hand-Boutique KurvenReich im Saggen (Ing. Etzel Straße 47) bietet Mode für mehrgewichtige Frauen. Sie sei die einzige im deutschsprachigen Raum, so Inhaberin Karin Hofbauer, große Größen werden sonst unter den Teppich gekehrt: „Als dürften Frauen keine Kurven haben! Bei uns in Tirol gibt es Gott sei Dank nicht nur schlanke, sondern auch kurvige Damen. Diese möchten sich auch modisch kleiden!“ In ihrer Boutique bekommt man neben guter Beratung elegante, schicke Damenmode von Größe 44 bis 60.

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