In einem Evaluierungsprozess wurde geprüft, wie gut die Vorarlberger Kinder- und Jugendhilfe aufgestellt ist - und wie zufrieden jene mit den Angeboten sind, die davon betroffen sind: Eltern und Fachkräfte.
Sehen Eltern die Kinder- und Jugendhilfe im Land als Servicestelle oder als Kinderabnahmestelle? Fragen wie diese stellte Olaf Kapeller vom Institut für Familienforschung im Zuge eines Evaluierungsprozesses betroffenen Eltern. Aber nicht nur Eltern, auch jene Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, wurden für die Studie ausgiebig befragt. Ergebnis: Der überwiegende Teil der Befragten ist mit dem Angebot und den Abläufen der Kinder- und Jugendhilfe zufrieden - aber natürlich gibt es auch einige Baustellen. Doch zuerst einige Zahlen, die die Relevanz des Themas aufzeigen: Von den insgesamt in Vorarlberg lebenden rund 80.000 Kindern und Jugendlichen kamen im Jahr 2021 8700 mit den Hilfseinrichtungen in Berührung, das sind immerhin rund zwölf Prozent.
Zufrieden zeigten sich Eltern mit der Qualität des Angebots, Nachbesserungsbedarf gibt es aber bei der Quantität. Etwa bei Angeboten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder auch bei der Besuchsbegleitung. Nachbesserungsbedarf sehen die befragten Fachkräfte beim Ausbau der Präventionsarbeit - und zwar sowohl im behördlichen als auch im privaten Bereich.
Bemängelt wird in der Studie zudem, dass Fachkräfte eine vermutete Kindsgefährdung nicht immer an die Kinder- und Jugendhilfe weiterleiten, sondern sich an andere Stellen richten. Die zuständige Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) erklärte, dass die Studienergebnisse nun dem Kinder- und Jugendhilfe-Rat vorgelegt werden. Von diesem erwarte sie dann entsprechende Empfehlungen für Verbesserungen.
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