Egal ob bei zehn Grad plus oder Minustemperaturen - ein „Patient“ harrt seit Wochen im Freien vor der Klinik Donaustadt in Wien aus. Was der Herr dort will, ist unklar. Man versorgt ihn, eine Behandlung lehnt der Herr kategorisch ab.
„Da liegt seit Tagen ein älterer Herr auf einer Liege vor dem Donauspital.“ Es war ein verstörender Anruf, der die „Krone“ erst kürzlich erreichte. Und tatsächlich: Wie sofort geschossene Bilder des Augenzeugen beweisen, liegt - mit weißen Haaren und Bart, Liege, dicker Jacke, Decken und mitgebrachten Einkaufstaschen - tatsächlich ein Mann vor dem Eingang der Krankenanstalt.
Kein Patient, Mann ist freiwillig hier
Dass es sich um einen medizinischen Skandal handelt, wie der besorgte Anrufer freilich vermutete, konnte der Wiener Gesundheitsverbund rasch widerlegen. Sprecherin Marion Wallner trat gegenüber der „Krone“ ersten Vermutung entgegen, dass es sich etwa um einen abgelehnten Patienten handelt.
Im Gegenteil: Der Mann „campiert“ seit Wochen vor dem Spital und wünscht keinerlei Behandlung. Die Liege und die Decken stellten ihm besorgte Ärzte und Pfleger zur Verfügung. Und jede Nacht werde der Mann samt Liege in einen Raum im Eingangsbereich geschoben, um ihn vor der eisigen Kälte zu schützen.
Niederösterreicher will nicht in Heimat zurück
Was der Dauergast genau will, ist dennoch allen Beteiligten unklar. Zeugen erzählen, dass es sich um einen Niederösterreicher handeln soll, der jedoch - trotz mehreren Angeboten - partout nicht zurück in seine Heimat will. „Er sprach von der Europäischen Menschenrechtskonvention“, erzählt einer.
Laut „Krone“-Infos dürfte der verwirrte Mann auch einen Erwachsenenvertreter haben. Doch weder der noch die Polizei oder das Krankenhauspersonal könnten irgendetwas unternehmen. Denn zumindest bisher verharrte der Niederösterreicher friedlich in der Kälte. Und sorgt weiter für recht befremdliche Bilder für vorbeigehende Passanten und Klinikpersonal.
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