Während Anrainer, Gemeindepolitiker und Naturschützer empört darüber sind, dass es ausgerechnet in der Nationalparkgemeinde Molln Pläne für Erdgas-Probebohrungen gibt, hat der für Naturschutz zuständige LH-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) kein Problem damit.
Er wolle „nicht in den Chor der Aufgeregten einstimmen, sondern die Bevölkerung informieren“, meldete sich Haimbuchner am Montagnachmittag zu den bekanntgewordenen Erdgasplänen in Molln zu Wort. Probebohrungen nach Erdöl und auch Erdgas seien in Oberösterreich etwas Alltägliches und völlig normal, so der FPÖ-Politiker weiter. „Zu wissen, dass es in unserem Bundesland Bodenschätze gibt, die zur Sicherung des Energiebedarfes auf Jahre hinaus genutzt werden können, ist etwas sehr Positives.“
Kaum Infos bezüglich Naturschutz
Was das Thema Natur- und Artenschutz betrifft, lasse sich nocht nicht viel sagen, erklärt der dafür zuständige Landespolitiker. Weil noch zu wenige Details des Projektes bekannt seien, sei unklar, „ob und in welcher Form Schutzgüter durch Bohrungen beeinträchtigt sein könnten“. Er habe daher die Abteilung für Naturschutz beauftragt, mit der Gemeinde und mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen, um diese Details in Erfahrung zu bringen und um eine fachliche Beurteilung einleiten zu können.
„Rigorose Ablehnung unverantwortlich“
Bis dahin gelte aber: „Wir müssen uns Optionen zu Versorgungssicherheit unseres Energiebedarfs jedenfalls offenhalten. Die Annahme, in wenigen Jahren diese Ressourcen ohnehin nicht mehr zu brauchen und daraus heute eine rigorose Ablehnung dieser Möglichkeit abzuleiten, halte ich für kurzsichtig und unverantwortlich.“
Offenbar schon länger geplant
Seitens des ausführenden Unternehmens, einer österreichischen Tochter der australischen ADX, hieß es am Montag, dass es seit April 2022 im Besitz der für das Projekt nötigen Aufsuchungslizenz sei, aber keine Bohr- und Förderlizenz besitze. Alle Aktivitäten würden im Einklang mit dem österreichischen Umwelt- und Montangesetzen erfolgen, beteuert das Unternehmen.
Erst nach erfolgter Probebohrung könne darüber informiert werden, ob es im Gemeindegebiet Molln überhaupt ein Gasvorkommen gebe und daraufhin bei der Montanbehörde ein Bewilligungsantrag zur Nutzbarmachung eingereicht werden soll.
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