Halbzeit beim Theaterfestival sicht:wechsel: Bisher präsentierte man eine beachtliche Vielfalt an inklusiver Kultur mit Ausstellungen, Konzerten, einem Soundlabor, mit Kabarett und einer beeindruckenden Rollstuhl-Tanzperformance. Bis Samstag gibt es noch weitere Events.
Barrieren aller Art aufbrechen, ist das Herzensprojekt von Alfred Rauch. Er ist Festivalleiter von sicht:wechsel. Dahinter steht der Verein integrative Kulturarbeit, der heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Hier ist der Anspruch genauso hoch wie bei allem Kunstschaffen: Man präsentiert erstklassige Qualität.
Das beginnt bei der Vielfalt. Seit Montag zeigt sich inklusive Kulturarbeit mit ihren vielen Facetten. Bei der Eröffnung im Linzer OÖ Kulturquartier begeisterten u.a. das inklusive Ensemble UNIverse und das Spring String Quartett mit einer außergewöhnlichen Version von Bruckners vierter Sinfonie.
Soundlabor auf der Bühne
Völlig neue Wege ging am Dienstag das bekannte Schauspielensemble Malaria, angesiedelt im Diakoniewerk Gallneukirchen. Sie präsentierten im Schauspielhaus ein Soundlabor, wobei es um die hohe Kunst der Improvisation ging. Singen oder Tanz versus politische Reden, Gitarrensound und Kurzperformances – insgesamt dichte 20 Minuten.
Im Linzer Musiktheater begeisterte das Duo „dance beyond“. Ilona Roth und Lili Jung in Lee entwickelten die Choreographie „Superbodies“ für die Tänzerinnen Ulli Ullmann und Seojin Moon. Die beiden kämpfen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten und beide kämpfen um Definitionen von Schönheit.
Ullmann sitzt seit ihrem 16. Lebensjahr im Rollstuhl. Tanz bleibt dennoch ihr künstlerisches Ausdrucksmittel. Die beiden ertanzten sich einen Dialog zwischen Last und Leichtigkeit, Kippen und Gleiten, Schönheit, Scham und Wunden. Der Rollstuhl wurde dabei zu einem Vehikel für Bewegung, die keine Grenzen kennt.
Das inklusive Festival sicht:wechsel dauert noch bis Samstag, 24. Mai. Weitere Highlights: Julia Ribbeck inszeniert „Der kleine Prinz“ für ein inklusives Ensemble (22. Mai, OÖ Kulturquartier).