Die Programme sind veröffentlicht, Salzburgs Kultur ist bereit für ein spannendes Jahr. Die „Krone“ hat den Überblick: Lesen Sie heute Teil eins, morgen folgt die zweite Hälfte.
Der Kulturkalender tickt mit seiner Saisonrechnung bekannter Maßen ein bisschen anders als der Kalender, den unser eins in der Tasche und an der Wand hat. Peu à Peu veröffentlichen die Veranstalter, Festivals und Spielstätten ihre Programme zu Beginn des neuen Jahres. Ein paar von ihnen haben sich schon vorher in die Karten, beziehungsweise Programmhefte schauen lassen und versprechen gute Unterhaltung zwischen Altgedientem und Neubeginnen. Ein Ausblick auf das erste halbe Kulturjahr 2023 an der Salzach:
Das MotzArt Kabarettfestival (21. bis 28.Jänner)
Gleich zu Beginn des Jahres wird Geburtstag gefeiert. Das MotzArt Kabarett Festival der ARGEkultur wird 40. Die eigentliche 40. Ausgabe des Festivals hatte man auf Grund der gegebenen Umstände im vergangenen Jahr zur „neununddreißigeinhalbsten“ Ausgabe gemacht. Den Runden will man schon ordentlich begehen. Und so wird dieses Jahr wie eh und je mit einer Woche Lachen mit alten Festival-Freunden (Andreas Rebers, Luise Kinseher oder Christoph Grissemann) sowie acht Salzburg Premieren gefeiert. Das queere Comedyformat PCCC* schenkt zum Geburtstag eine eigene Salzburg Edition: „Queers stay forever young! Like MotzArt!“ - neue Gäste sind auch geladen, Marco Pogo gibt erstmals in Salzburg den „Gschichtldrucker“.Mozartwoche (26. Jänner – 5. Februar)
Mozartwoche (26. Jänner - 5. Februar)
Die Mozartwoche rühmt sich gerne damit, Ende Jänner immer das allererste Klassikfestival des Jahres zu sein. Dies erwies sich zumindest in den letzten Jahren als ungünstiges Timing. Von insgesamt fünf geplanten Jahren pures Mozart Programm, konnte der Künstlerische Leiter Rolando Villazon bisher tatsächlich genau zwei so durchführen, wie er es geplant hatte. Nach einer Onlineversion 2021 und dem letztjährigen Totalausfall, soll das Zyklusfinale jetzt aber definitiv ein Höhepunkt werden. Zwischen all den üblichen „Linzer“ und „Jupiter-Symphonien“ im Programm, gab es tatsächlich noch eine Überraschung, wenngleich keine unerwartete und erfreuliche. Daniel Barenboim musste aus gesundheitlichen Gründen seine Dirigate mit den Wiener Philharmonikern niederlegen. Schon die alten Griechen wussten: „Nichts Schlimmes ist ohne etwas Gutes“, und so darf man sich über zwei junge Einspringer für den Maestro freuen. Der erst 30-jährige Thomas Guggeis und der 39-jährige Robin Ticcati übernehmen neben Marc Minkowski die Konzerte mit den „Wienern“ und bringen so ein bisschen frischen Wind in die altgediente Gästeliste zwischen Martha Argerich, Mitsuko Uchida und András Schiff.
…Salzburger Landestheater
Auch das Salzburger Landestheater setzt auf junges Blut und freut sich im März auf die Uraufführung (4.3.) seines Auftragswerkes „Des Kaisers neuer Waltzer“ von Wunderkind Alma Deutscher (17). Es ist die zweite große Oper der jungen Britin. Ihre erste große Oper („Cinderella) vollendete sie im zarten Alter von zehn Jahren. Diese wurde im vergangenen Jahr in einer eigenen Salzburger Fassung am Landestheater gespielt. Das diesjährige Werk befindet sich mit Dirigentin Katharina Wincor und Regisseurin Christina Piegger in komplett weiblicher Hand, musikalisch soll aber mit Elemente aus der zeitgenössischen Musik in Verbindung mit klassischen Melodien für alle etwas dabei sein.
…Osterfestspiele Salzburg (1. bis 10. April)
Alles neu macht der April. Nicht ganz. Zwar handelt es sich um die erste, komplett allein von Osterfestspiel-Intendant Nikolaus Bachler künstlerisch verantwortete Ausgabe, dennoch gibt es zum Auftakt scheinbar erst einmal Gutes von gestern: Romeo Castelluccis Münchner „Tannhäuser“ von 2017, immerhin neu einstudiert und mit drei geradezu sensationellen Rollendebüts - Jonas Kaufmann in der Titelpartie, Marlis Petersen als Elisabeth und Elina Garanca als Venus - gespickt. Der vierte große Debütant ist der deutsche DJ Westbam, der Wagners Musik für ein Konzert mit Beats unterlegen und damit in die Gegenwart heben will. Worauf man sich außerdem freuen kann: zum ersten Mal überhaupt wird bei den Salzburger Osterfestspielen ein Tanzstück zu sehen sein. Der israelische Choreograph Emanuel Gat wird in seiner Arbeit „Träume“ (Uraufführung 6.4.) Wagners „Wesendonckliedern“ verarbeiten und auf die Bühne der Felsenreitschule bringen.
Larissa Schütz
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