Kaum Bargeldreserven
Erstes Jahr ohne Banküberfälle in Dänemark
In Dänemark gab es 2022 keinen einzigen Banküberfall. Das hat den Hintergrund, dass Bargeld in Bankfilialen schrittweise abgeschafft wird. Die Bankengewerkschaft freute sich über diese Entwicklung, denn bewaffnete Überfälle seien eine „erhebliche Belastung für die beteiligten Angestellten.“
Wer so etwas nicht erlebt habe, könne sich die emotionalen Folgen kaum vorstellen. Viele Betroffene würden bis heute unter Schlaflosigkeit, Ängsten oder Unruhe leiden. Während es im Jahr 2000 im vergleichsweise friedlichen Dänemark immerhin noch 221 bewaffnete Banküberfälle gab, waren es seit 2017 stets weniger als zehn jährlich. 2022 wurde schließlich kein einziger mehr verzeichnet, wie die Bankenvereinigung Finansforbundet am Dienstag mitteilte.
Nur noch zwölf Prozent mit Bargeld bezahlt
Bargeld verliert in dem skandinavischen Land seit Jahren an Bedeutung und spielt im Alltag eine geringe Rolle. Die Corona-Pandemie beschleunigte diesen Trend weiter. Die Banken des Landes haben folglich kaum noch Bargeldreserven in ihren Filialen. Im März 2022 hatte die Zentralbank mitgeteilt, dass Bargeld 2021 nur noch zwölf Prozent der Bezahlvorgänge ausmachte. 2017 waren es noch 23 Prozent.
„Stockholm-Syndrom“
Gleichzeitig ist Skandinavien, genauer Schwedens Hauptstadt Stockholm, Schauplatz einer der bekanntesten Banküberfälle überhaupt. Im August 1973 nahm ein Mann nach einem missglückten Bankraub vier Angestellte des Instituts mehrere Tage lang als Geiseln. Nach der Befreiung wollte allerdings niemand gegen den Täter aussagen - das Phänomen gilt als Geburt des Begriffs "Stockholm-Syndrom“.
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