Benedikt XVI. tot

Ratzingers Testament: „Lasst euch nicht verwirren“

Ausland
31.12.2022 21:29

In seinem letzten Schreiben hat Benedikt XVI. die Christen aufgerufen, fest im Glauben zu bleiben. „Bleibt fest im Glauben! Lasst euch nicht verwirren! (...) Jesus Christus ist wahrhaftig der Weg, die Wahrheit und das Leben - und die Kirche, mit all ihren Unzulänglichkeiten, ist wahrhaftig sein Leib“, so Benedikt in dem Buch „Nichts als die Wahrheit“, das sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, zusammen mit dem Autor Saverio Gaeta geschrieben hat.

Das Werk erscheint Anfang Jänner im italienischen Piemme-Verlag und gilt als geistliches Testament Joseph Ratzingers. Es wurde von Benedikt XVI. im Sommer 2006 verfasst und nie geändert. Es handelt sich um einen schlichten, in deutscher Sprache verfassten Text mit etwas mehr als 4000 Anschlägen, der am Samstagabend vom Vatikan veröffentlicht wurde.

„Scheinbare Gewissheiten“
„Oft sieht es aus, als ob die Wissenschaft - auf der einen Seite die Naturwissenschaften, auf der anderen Seite die Geschichtsforschung (besonders die Exegese der Heiligen Schriften) - unwiderlegliche Einsichten vorzuweisen hätten, die dem katholischen Glauben entgegenstünden. Ich habe von Weitem die Wandlungen der Naturwissenschaft miterlebt und sehen können, wie scheinbare Gewissheiten gegen den Glauben dahinschmolzen, sich nicht als Wissenschaft, sondern als nur scheinbar der Wissenschaft zugehörige philosophische Interpretationen erwiesen“, betonte Benedikt.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (Bild: AFP)
Der emeritierte Papst Benedikt XVI.

„Wenn ich in dieser späten Stunde meines Lebens auf die Jahrzehnte zurückschaue, die ich durchwandert habe, so sehe ich zuallererst, wie viel Grund ich zu danken habe. Ich danke vor allen anderen Gott selber, dem Geber aller guten Gaben, der mir das Leben geschenkt und mich durch vielerlei Wirrnisse hindurchgeführt hat; immer wieder mich aufgehoben hat, wenn ich zu gleiten begann, mir immer wieder neu das Licht seines Angesichts geschenkt hat“, schrieb Benedikt.

Von Herzen danke er Gott für die vielen Freunde, für die Mitarbeiter auf allen Stationen seines Weges, für die Lehrer und Schüler. „Danken möchte ich dem Herrn für die schöne Heimat im bayerischen Voralpenland, in der ich immer wieder den Glanz des Schöpfers selbst durchscheinen sehen durfte. Den Menschen meiner Heimat danke ich dafür, dass ich bei ihnen immer wieder die Schönheit des Glaubens erleben durfte. Ich bete darum, dass unser Land ein Land des Glaubens bleibt und bitte euch, liebe Landsleute: Lasst euch nicht vom Glauben abbringen. Endlich danke ich Gott für all das Schöne, das ich auf den verschiedenen Stationen meines Weges, besonders aber in Rom und in Italien erfahren durfte, das mir zur zweiten Heimat geworden ist“, so der emeritierte Papst.

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