Nach Shitstorm im Netz

Startänzer mit Putin-Tattoos: Aufführung abgesetzt

Adabei
30.12.2022 14:46

Das Mailänder Arcimboldi-Theater setzt eine Ballett-Aufführung mit dem russischen Tänzer Sergej Polunin ab. Er hat sich dreimal das Konterfei des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Brust und Schultern stechen lassen. Der 33-jährige Tänzer erntete dafür einen gewaltigen Shitstom in sozialen Medien. 

Nach einer Kampagne gegen den Auftritt Polunins im Stück „Rasputin - Ein Tanz-Drama“ in sozialen Medien sei der Verzicht angesichts von Anspannungen und Drohungen eine Frage der „politischen und moralischen Verantwortung“ gewesen, teilte die Bühne mit.

In der Ukraine geboren
Brisant: Polunin wurde 1989 in der Hafenstadt Cherson geboren, der damaligen ukrainischen Sowjetrepublik. Mittlerweile ist er russischer Staatsbürger und gilt als großer Putin-Fan. Polunin pflegt schon seit Längerem das Image eines „Bad Boy of Ballet“. In früheren Äußerungen hatte er sich über „unmännliche“ Tänzer mokiert. 

Sergej Polunin (Bild: AFP)
Sergej Polunin

„Dicke Menschen ohrfeigen“
Bereits im Jänner 2019 gab es Aufregung um Polunin. Nach Lob für Putin und abfälligen Äußerungen über dicke Menschen lud das prestigereiche Opernhaus in Paris den damals 29-Jährigen aus. Er sollte in einer Inszenierung von „Schwanensee“ tanzen. Polunin plädierte in sozialen Netzwerken dafür, „dicke Menschen zu ohrfeigen“, weil er „ihre Faulheit“ nicht akzeptieren könne. Daraufhin gab es einen Sturm der Entrüstung. Der Pariser Operntänzer Adrien Couvez nannte Polunin eine „Schande“ und erklärte, das Ensemble stehe für „Respekt und Toleranz“.

Der russische Tänzer Sergej Polunin (Bild: AFP)
Der russische Tänzer Sergej Polunin

Putin lädt Xi Jinping zu Staatsbesuch ein
Unterdessen hat der russische Präsident Wladimir Putin den chinesischen Staatschef Xi Jinping im Frühling zu einem Staatsbesuch nach Moskau eingeladen. Putin sagte am Freitag in einer auf der Kreml-Homepage veröffentlichten Videoschaltung mit Xi Jinping, dass die russisch-chinesischen Beziehungen als stabilisierender Faktor immer wichtiger würden und er eine Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit anstrebe.

Russlands Wladimir Putin (li.) und Chinas Xi Jinping (Bild: AP)
Russlands Wladimir Putin (li.) und Chinas Xi Jinping

„Im nächsten Jahr wird sich der intensive bilaterale Austausch fortsetzen, daran zweifle ich nicht. Und wir werden eine Möglichkeit finden, uns persönlich zu treffen“, sagte Putin. Dieser Besuch werde „der Welt die Nähe der russisch-chinesischen Beziehungen demonstrieren“.

Gutes Verhältnis zwischen Russland und China
Das Verhältnis beider Staaten gilt als gut. China hat im Gegensatz zu den westlichen Staaten Russlands Angriff auf die Ukraine nicht verurteilt. Dem Kreml zufolge hat Xi Jinping Pekings Bereitschaft erklärt, in der aktuellen politischen Lage weiter Partner Moskaus zu sein. Putin wiederum nannte die Beziehungen beider Staaten beispielhaft für die Zusammenarbeit von Großmächten im 21. Jahrhundert. Der 70-Jährige erklärte die Stärkung der gemeinsamen Militär- und Rüstungspolitik zu einem der wichtigsten Aufgabenfelder.

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(Bild: kmm)



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