Lokalempfehlung

Lokale, über die man spricht: Pure am Praterstern

„Krone“-Kulinarik-Kolumnistin Karin Schnegdar testet sich durch Österreichs Lokale und spricht ihre Empfehlungen aus. Diesmal besuchte sie das Restaurant PURE am Praterstern in Wien: Modern-ruhiges Ambiente gleich neben der Hektik des Pratersterns, dazu vegetarische Kost.

Noch ist nicht klar, ob der Plan aufgeht, den Praterstern in Wien von einem Sammelplatz betrunken grölender Randalierer zu einer familienfreundlichen Begegnungszone zu machen. So gesehen gehört schon eine Portion Optimismus dazu, ausgerechnet hier ein vegetarisches Lokal zu eröffnen. Für das neue PURE wurde eine ehemalige Polizeistation weiß getüncht, mit großen Glasfronten und Zimmerpflanzen versehen, an warmen Tagen trotzt ein gekiester Garten dem Verkehrslärm.

(Bild: Karin Schnegdar)

Angesichts des stark frequentierten Standorts setzen die Betreiber auf ein Angebot, das den ganzen Tag über passt, vom Golden Porridge mit karamellisierter Birne (7,80 €) zum Frühstück über geröstetes Gemüse bis zur Eierspeis mit Kürbiskernöl (7,80 €). Stilistisch handelt es sich um vegetarische Küche der alten Schule, reich an Ballaststoffen, mit viel Buchweizen, Couscous, Falafel, Rübengemüse.

Die Preise sind angesichts der eher einfachen Gerichte recht happig: 14,80 € kostet etwa ein Teller voll Herbstgemüse im Pergamentpapier, bestehend aus Kürbis, Zwiebel-Fenchel, Süßkartoffeln und Mandelricotta - eh okay, mehr aber auch nicht. Gewürzkürbis gibt es auch geschmort (11,80 €) mit Hummus, Kichererbsen und veganem Frischkäse.

Die noch spannendste Kreation ist das Hut und Stiel Erdäpfelgulasch (16,20 €), kräftig zwiebelig mit viel Paprika, Austernpilzen und Soja-Rauchwurst. Kinder lassen sich wohl durch einen Teller Erdäpfelrösti mit Sauerrahm und Apfelmus (6,20 €) überzeugen, oder durch einen veganen Apfelstrudel (6,50 €). Zu trinken gibt es natürlich Tees und Fruchtsäfte, aber auch Bier und einige ordentliche Weine.