Musikalischer Kalender

Mit Pianistin Hanna Bachmann durch den Advent

Pianistin Hanna Bachmann

(Bild: palais eschenbach)

Die junge Vorarlberger Pianistin Hanna Bachmann entwickelte einen musikalischen Adventkalender. Die Idee dafür, entstand bereits während des Corona-Lockdowns. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen des digitalen Kalenders und Hanna Bachmann entführt ihr Publikum in kurzweiligen Videos auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Klassischen Musik.

Als 2020 der Winterlockdown ins Haus stand, die Pianistin neuerlich mit Konzertabsagen konfrontiert war und sie zeitgleich die ersten Schokoladen-Adventkalender in den Supermärkten sah, hatte Hanna Bachmann die zündende Idee für ihren eigenen Adventkalender: „Ich liebe es, Musik zu entdecken und meine eigene Interpretation zu erarbeiten, es ist aber ebenso wichtig, dass ich die Musik dann auch mit den Menschen teilen kann.“ Sie wagte das Experiment, investierte in eine Kamera und Mikrofone. Seither nimmt sie im weihnachtlich dekorierten Wohnzimmer bei sich zuhause die fünfminütigen Videos auf.

Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen überaus hektisch und mit den Videos möchte ich dazu einladen, sich selbst Zeit zu schenken, zur Ruhe zu kommen und sich auf die Musik einzulassen.

Hanna Bachmann

„Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen überaus hektisch und mit den Videos möchte ich dazu einladen, sich selbst Zeit zu schenken, zur Ruhe zu kommen und sich auf die Musik einzulassen“, so Hanna Bachmann. Deshalb stellt sie den Musikstücken auch stets eine Begrüßung und einleitende Worte voran, um den ZuhörerInnen Informationen und Anekdoten zum Klavierstück des Tages mitzugeben. Die Videos finden die Musikfans, indem sie Tag für Tag ein digitales Türchen auf der eigens kreierten Kalenderseite öffnen. Der Zuspruch war von Beginn an groß und so ist der Musikalische Adventkalender für MusikliebhaberInnen mittlerweile fast schon zur Tradition geworden.

24 Tage - 24 KomponistInnen
So geht Hanna Bachmanns Musikalischer Adventkalender heuer bereits in die dritte Runde. Das Konzept hat sich bewährt, der Inhalt ist selbstverständlich neu. Bereits im Sommer begann Hanna Bachmann mit ihrer Recherche für das Repertoire. „Es gibt so viele musikalische Schätze, sodass die eigentliche Herausforderung war, mich auf nur 24 Werke zu beschränken“, lacht die 29-Jährige. Das Ergebnis sind Klavierstücke von sechs Komponistinnen und 18 Komponisten aus 16 Ländern.

Entstanden sind diese im Zeitraum von 300 Jahren und neben allseits bekannten Werken finden sich auch eine ganze Reihe von unbekannten Stücken im Kalender. „Mir ist es wichtig, dass der Kalenderinhalt möglichst vielseitig und abwechslungsreich und somit voller Überraschungen ist. Ganz bewusst habe ich mich auch um Werke von Komponistinnen bemüht, denn es gibt viel wunderbare Musik von Frauen, die einen viel prominenteren Platz in der Musikwelt verdient hätte.“ Dieses Bestreben zeigt sich auch im Konzertrepertoire der Pianistin und ganz besonders bei den von ihr initiierten Röthner Schlösslekonzerten.

Fakten

Musikalischer Adventkalender: https://christmas.hannabachmann.com

Vom Rheintal in die weite Welt
Geboren wurde Hanna Bachmann in Vorarlberg, wo sie als Sechsjährige ihren ersten Klavierunterricht erhielt. Nach dem Landeskonservatorium Feldkirch und Privatunterricht in Wien vervollständigte sie ihre musikalische Ausbildung am Salzburger Mozarteum, wo sie 2017 ihr Studium mit Auszeichnung abschloss. Wohnhaft in Wien, konzertiert sie seither in zahlreichen Länder Europas und auch in Mexiko, den USA, Kanada und Israel. Highlights waren unter anderem Auftritte im Wiener Musikverein, in der Berliner Philharmonie und beim Bonner Beethovenfest.

Neben ihren solistischen Aktivitäten ist sie begeistertes Mitglied des Schwarzenberg Trios und betätigt sich auch als Liedbegleiterin. Hanna Bachmann, vom Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko als „gereifte Persönlichkeit am Klavier“ bezeichnet, spielte bereits mehrere CDs ein. Mit dem Musikalischen Adventkalender wagt sie sich nun auf für sie neues Terrain, in dem sie selbst zur eigenen Aufnahmeleiterin wird.