Total Royal

Wie die Habsburger wirklich ticken

Adabei
30.11.2022 06:00

Bei einem exklusiven Treff des St. Georgs Ordens in Wien kam es zu einem Benefizkonzert für die Ukraine. Hinter dieser Wohltätigkeitsveranstaltung stand Kaiserenkel Karl Habsburg, der als Verstärkung seinen Sohn Ferdinand mitbrachte. Beim Gespräch mit der „Krone“ stellte sich (wieder einmal) heraus, dass Adel auch bei Empathie scheinbar verpflichtet.

Von 1804 bis 1918 stellten die Habsburger die Kaiser von Österreich. Was davon übrig blieb? Nun, trotz Adelsaufhebungsgesetz ist der Nimbus dieses Geschlechtes durch alle Schichten unserer Gesellschaft bis heute wahrnehmbar. Das ist unter anderem auch der Verdienst von Karl Habsburg. Der Kaiserenkel, der als Medienmanager in ganz Europa tätig ist, ist gleichzeitig Großmeister des St. Georgs Ordens, dem „dynastischen Ritterorden“ der Familie Habsburg-Lothringen. Die Damen des Ordens, unter der Leitung von Präsidentin Gabriela Stimpfl-Abele, initiierten nun am Montag ein Benefizkonzert für notleidende Menschen in der Ukraine und sowohl der Enkel unseres letzten Kaiser als auch sein Sohn, der Rennfahrer Ferdinand Habsburg waren dafür nach Wien gekommen.

Zwei Habsburg-Mitarbeiter wegen Krieg gestorben
„Es ist sehr wichtig, dass auch Veranstaltungen wie diese, also im kleineren Rahmen darauf aufmerksam machen, dass wir den Menschen in der Ukraine helfen müssen. Denn dort ist es nicht so wie bei uns, dass man die Zimmertemperatur von 21, auf 18 Grad runterdreht, um Kosten zu sparen“, führt Karl im Gespräch mit der „Krone“ aus, „sondern dort ist die Temperatur wegen des Bombardements von 21 auf -4 Grad hinunter gegangen. Und weil viele die Sorge haben, dass geflüchtete Ukrainer bei uns bleiben wollen - dem ist nicht so. Sie wollen zurück in ihre Heimat und sie werden das auch nach Ende der Kriegshandlungen tun.“ Habsburg wird bei diesem Thema emotional, kein Wunder aber, „ich habe zwei meiner Mitarbeiter während der Kriegshandlungen verloren. Sie sind gestorben.“ 

„Ich finde es gut, was mein Vater macht“, erzählt uns Ferdinand über sein Engagement, „deswegen unterstütze ich ihn auch dabei.“ Seit Jahren ist der junge Motorsportler erfolgreich im Langstrecken-Bereich unterwegs. „Ich habe mich da auch erst hineinfühlen müssen, bis ich das alles auch nur im Ansatz verstanden habe“, gibt sein stolzer Vater zu. Bei nährerer Betrachtung wird mehr und mehr klar: die Chemie zwischen Vater und Sohn - die stimmt. Zu 100 Prozent. Denn nicht nur einmal erwähnt Ferdinand, wie viel Respekt er vor dem Tun seines Vaters hat. Und überhaupt, die ganze Familie Habsburg scheint in sich selbst zu ruhen und ihren Platz in der modernen Gesellschaft gefunden zu haben.

Wohl auch deshalb war der „Aufschrei“ in Society-Kreisen eigentlich keiner, als die Trennung und danach die endgültige Scheidung Karls von Ex-Frau Francesca bekannt wurde. Ganz im Gegenteil, ihre Kinder Eleonore, Gloria und Ferdinand sind ihre eigene Wege gegangen, leben mit ihren Partnern, so wie ihr Vater, der nun seine Langzeitpartnerin, die portugiesische Unternehmerin Christian Reid ehelichte. Mit ihr gemeinsam war auch zuletzt vom britischen Königshaus zur Beerdigung von Queen Elizabeth geladen. Das Paar nahm sie wahr und machte auf dem Parkett des europäischen und internationalen Hochadels eine tolle Figur - Adel verpflichtet.

Kulturelle Bildung und Empathie
Und so wird es auch wenig verwundern, dass Ferdinand eines Tages vom Vater den Titel des Großmeisters des St. Georgs Ordens übernehmen wird. Man ist sich der Verantwortung der Ahnen, der Familie per se und allen anderen Freunden des Hauses Habsburg gegenüber bewusst. Das merkt man nicht nur aufgrund ihrer kulturellen Bildung, sondern auch wegen der Empathie, die sie gegenüber jedem anderen aufbringen. „Der Abend heute bedeutet deswegen so viel, weil wir vor allem nicht die Kinder in der Ukraine vergessen dürfen.“

Und so fließen die 10.000 Euro, die an diesem Abend zustande gekommen sind, direkt an Schulen und Spitäler im Kriegsgebiet. „Es ist wichtig, dass die Menschen dort rasche, unkomplizierte Hilfe erhalten. In unserem Fall bemühen wir uns, Generatoren zu organisieren. Denn teilweise ist es so, dass dort Operationen nicht stattfinden können, weil oft stundenlang der Strom ausfällt.“

Für Habsburg und seine Familie ist Wegschauen beim Leid von Schwachen, Kranken und Notleidenden keine Option. Und das bestimmt nicht nur, weil Adel verpflichtet ...

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(Bild: kmm)



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