Widerstand angekündigt
Nach Ungarn nun auch in Rumänien Pride-Verbot
Anfang Juni durften Menschen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest noch unter dem Regenbogen-Banner auf ihre Rechte aufmerksam machen. Doch nun herrscht große Aufregung, denn die für Samstag in der Großstadt Oradea geplante Pride ist untersagt worden.
Die Organisatoren der LGBTQ-Szene haben der Stadverwaltung mehrere mögliche Routen für ihren Marsch am Samstag vorgeschlagen, doch diese wurden allesamt abgelehnt. Wegen Baustellen oder schlicht und ergreifend wegen anderer bereits angemeldeter Veranstaltungen sei aber keine Route möglich, hieß es. Die Stadtregierung von Oradea zeigte Medienberichten zufolge auch keinerlei Kompromissbereitschaft.
Veranstalter besorgt wegen „gefährlicher Präzedenzfall“
Der Verein ARK Oradea sieht durch das Verbot grundlegende Bürgerrechte verletzt und will gegen die Stadtverwaltung klagen. Zudem hat die Gruppe angekündigt, den Marsch trotz Verbots in Form eines friedlichen Protests abzuhalten. Das sei kein Zufall oder „ein logistisches Problem“, da stecke ein System dahinter, ist Iuliu Ditiu, Präsident des Vereins, besorgt wegen eines „gefährlichen Präzedenzfalles“.
Ditiu fühlt sich auch an die Ereignisse Ende Juni in Budapest erinnert, wo die Regenbogenparade ebenfalls behördlich untersagt wurde. Das Verbot auf Basis neuer „Kinderschutzgesetze“ führte aber dazu, dass es zu einer Rekordbeteiligung an dem Event kam. Mehrheitlich junge Menschen, aber auch Vertreter der älteren Generation demonstrierten dabei sichtlich nicht nur für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ), sondern insbesondere auch gegen die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Zahlreiche Bewohner der Stadt ebenfalls gegen Pride
Offenbar sieht sich die Regierung in Oradea aber auch durch den Widerstand der Kirche und einiger Bürgerinitiativen, gegen die Pride bestärkt. Wie ruhig und gesittet die Protestveranstaltung am Samstag verlaufen wird, bleibt abzuwarten. Entgegen der aufgeheizten Stimmung im Vorfeld der Budapester Pride ging der Marsch ohne Zwischenfälle über die Bühne.
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