Aufbesserung tut not:

Arbeitslose bekommen in OÖ monatlich nur 1077 Euro

Oberösterreich
28.11.2022 17:00

Spät, aber doch hat die Bundesregierung die Anpassung von Sozial- und Familienleistungen an die Teuerungsrat beschlossen. „Dass das Arbeitslosengeld davon ausgenommen ist, ist aber völlig unverständlich. Schon vor der Teuerungswelle war ein Großteil der Arbeitslosen von Armut bedroht. Durch ihre Untätigkeit, verschärft die Bundesregierung die Notlage der Betroffenen dramatisch“, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert ein armutsfestes Arbeitslosengeld (ALG) durch eine Erhöhung der Ersatzrate von 55 auf 70 Prozent des letzten Nettolohns bzw. -gehalts.

Bereits jetzt sind in Österreich 57 Prozent der ganzjährig Arbeitslosen armutsgefährdet, das sind rund 112.000 Menschen, so die Arbeiterkammer. Der durchschnittliche ALG-Bezug in Oberösterreich liegt mit monatlich 1077 Euro deutlich unter der Armutsschwelle von 1371 Euro. Die durchschnittliche Notstandshilfe beträgt nur 931 Euro im Monat. Arbeitslose mit einem derart geringen Einkommen können sich aufgrund der enormen Teuerung Wohnen, Energie und Essen nicht mehr leisten.

Angst vor existenzieller Krise
Auch bei Beschäftigten, die ihren Job nicht mehr machen können oder diesen zu verlieren drohen steigt daher massiv die Angst, im Falle einer Arbeitslosigkeit in eine existenzielle Krise zu geraten. Eine Studie des Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung vom Jänner 2022 im Auftrag der AK Oberösterreich belegt, dass von einer Erhöhung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld von 55 auf 70 Prozent vier von fünf Arbeitslose profitieren würden.

6500 Kinder und Jugendliche sind mitbetroffen
Rund 37.300 Personen, darunter 6500 Kinder und Jugendliche, würden dadurch aus der Armut befreit. Im Schnitt würden Haushalte mit einer Leistung aus der Arbeitslosenversicherung monatlich 85 Euro mehr an Einkommen zur Verfügung haben. Haushalte mit Notstandshilfe-Bezug sogar 112 Euro pro Monat. „ Auch der Familienzuschlag muss dringend von 97 Cent auf mindestens zwei Euro täglich erhöht werden. Denn dieser wurde nicht erst durch die aktuelle Teuerung entwertet, sondern ist seit mehr als 20 Jahren nicht mehr erhöht worden“, so AK-Präsident Stangl.

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