Protest

Rote Schuhe als Symbol gegen Gewalt an Frauen

28 Frauenmorde verzeichnet Österreich bislang in diesem Jahr. Vor dem Landhaus fand eine Aktion gegen Gewalt an Frauen statt.

Es waren 30 rote Schuhe, die am Freitag als Mahnmal vor dem Landhaus in Bregenz aufgestellt wurden. Stöckelschuhe, Sneaker und Stiefel - alle rot lackiert, als klebte frisches Blut an ihnen. „Für mich persönlich war wichtig, im Rahmen der Aktion ‘16 Tage gegen Gewalt an Frauen‘ öffentlich ein Zeichen zu setzen“, erklärte die Initiatorin der Protestkundgebung und Gewerkschafterin, Elisabeth Brunner.

Ohne Daten keine Maßnahmen
Die Aktion wurde 2009 von der Mexikanerin Elina Chauvet ins Leben gerufen, deren Schwester von ihrem Mann zu Tode geprügelt worden war. „Es war Zeit, diese Form des Protests auch nach Vorarlberg zu holen“, meinte Brunner. Sie kritisiert unter anderem, dass es bei der Erfassung solcher Taten mangelt, da das Beziehungsverhältnis bei Morden und Mordversuchen nicht erhoben werde.

Für mich persönlich war wichtig, im Rahmen der Aktion ‘16 Tage gegen Gewalt an Frauen‘ öffentlich ein Zeichen zu setzen.

Elisabeth Brunner, Initiatorin der Protestkundgebung vor dem Landhaus.

„Ohne handfeste statistische Daten lassen sich keine Analysen erstellen und nur schwer Gegenmaßnahmen treffen.“ Die Kundgebung soll aber nicht nur gegen Frauenmorde aufzeigen, sondern gegen Gewalt an Frauen im Allgemeinen. Bis Ende Oktober wurden allein in Vorarlberg 406 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen und insgesamt 778 Opfer familiärer Gewalt in der IFS Gewaltschutzstelle betreut. Eine deutliche Steigerung zum Vorjahr.

Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch weit höher sein. 82 Prozent der betreuten Opfer waren weiblich. ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Iris Seewald machte auch auf die Notwendigkeit finanzieller Unabhängigkeit aufmerksam. Nur so können sich Frauen aus Gewaltbeziehungen lösen. Die roten Schuhe werden nun nach Wien geschickt, wo sie am internationalen Frauentag am 8. März bei einer Ausstellung gezeigt werden.