Pferd gequält

Hufschmied vor Gericht: „Ich hatte Stress“

Salzburg
02.11.2022 11:00

Wegen Tierquälerei stand ein Hufschmied am Mittwoch im Salzburger Landesgericht vor dem Richter. Der 41-jährige Metalltechniker, der sich nebenberuflich seit Jahren als Hufschmied verdingt, hatte heuer am 21. April in St. Margarethen im Lungau die Noriker-Mohrenkopfstute „Flocke“ auf grausame Art und Weise misshandelt.

Der Steirer verpasste dem Tier einen Bauchtritt und schlug dann mit einer Schaufel auf Kopf und Schultergürtel des Pferdes ein. Die Schläge waren so fest, dass die Schaufel entzweibrach. Anschließend drosch der Mann mit dem abgebrochenen Stiel weiter auf das Tier ein. Deswegen rannte das Pferd gegen eine Eisenstange, weswegen es schlussendlich auch verendete. Begünstigt wurde der Tod des Tieres laut Verteidiger Dr. Martin Moser durch blutverdünnende Medikamente, die das Pferd zum Zeitpunkt der Tat im Kreislauf hatte. Die Schläge und Tritte des Mannes wären jedenfalls nicht für den Tod des Tieres verantwortlich.

„Ich hatte Stress und habe überreagiert. Es tut mir leid und ich weiß nicht, warum das passiert ist“, bedauert der Hufschmied vor Richter Markus Hanl. Das Tier sei unruhig gewesen und unter dem Einfluss von Medikamenten gestanden, erklärte der Verteidiger des Angeklagten. Nach der Tat soll der Hufschmied zudem gesagt haben, dass dem Pferd „die Sturheit herausgeprügelt“ gehöre. Der Richter bohrte nach und hielt fest: „So etwas passiert doch nicht einfach.“

Verurteilt wurde der geständige und unbescholtene Hufschmied nicht. Das Verfahren wurde durch eine Diversion beendet. Das heißt: Der Mann zahlt einen Betrag in der Höhe von 1600 Euro und im Gegenzug stellt der Staat das Verfahren ein. Außerdem bleibt der Hufschmied nicht vorbestraft. Den Schaden des Pferdebesitzer bezahlte der Mann bereits vor der Verhandlung.

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