Blutbad geplant

St. Louis: 19-Jähriger hatte 600 Schuss Munition

Ausland
26.10.2022 10:13

Bei dem Schusswaffenangriff an einer Schule der US-Stadt St. Louis mit zwei Todesopfern hat die Polizei offenbar ein schlimmeres Blutbad verhindert. Der am Montag von Einsatzkräften erschossene 19-jährige Angreifer hatte ein halbautomatisches Gewehr und zahlreiche Magazine mit insgesamt mehr als 600 Schuss Munition bei sich, wie Polizeichef Mike Sack am Dienstag sagte. „600 Schuss ist viel Munition.“

„Das hätte eine entsetzliche Szene sein können“, sagte Sack weiter. „Das war es Gott sei Dank nicht.“ Nach Angaben der Behörden trafen Polizisten vier Minuten nach Eingang des Notrufs an der Central Visual & Performing Arts High School in der Stadt im Bundesstaat Missouri im Mittleren Westen der USA ein. Sie erschossen den Angreifer bei einem Feuergefecht.

Der 19-jährige Orlando Harris hatte Montagfrüh seine frühere Schule gestürmt und eine 16-jährige Schülerin und eine 61-jährige Sportlehrerin erschossen. Sieben weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt.

der Schulangreifer in St. Louis hatte 600 Schuss Munition bei sich. (Bild: APA/Photo by TIM VIZER/AFP)
der Schulangreifer in St. Louis hatte 600 Schuss Munition bei sich.

Ankündigungsschreiben gefunden
Im Auto des Schützen wurde nach Angaben von Polizeichef Sack ein handschriftliches Dokument gefunden, in dem Harris ankündigte, eine Schule attackieren zu wollen. „Ich habe keine Freunde. Ich habe keine Familie“, zitierte Sack aus dem Schreiben. „Ich hatte noch nie eine Freundin. Ich hatte noch nie ein Sozialleben. Ich bin mein ganzes Leben ein isolierter Einzelgänger gewesen.“ Das sei „der perfekte Sturm“ für einen Schusswaffenangreifer.

In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Attacken an Schulen. So erschoss im Mai ein 18-Jähriger an einer Volksschule der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen.

Minimalkompromisse statt Verbote
Der Kongress verabschiedete als Reaktion auf das Blutbad in Uvalde zwar die erste Verschärfung des Waffenrechts auf Bundesebene seit fast 30 Jahren. Es handelte sich aber um einen Minimalkompromiss zwischen den Demokraten von US-Präsident Joe Biden, die für strengere Waffengesetze sind - und den oppositionellen Republikanern, die das weitestgehend ablehnen.

Biden hat wiederholt gefordert, den Verkauf von halbautomatischen Gewehren zu verbieten. Die Republikaner können eine solche Maßnahme aber mit ihrer Sperrminorität im Senat verhindern.

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