Schau im Graz Museum

Neue Ausstellung zeigt jüdisches Leben in Graz

Steiermark
25.10.2022 19:00

Der Holocaust war ein Teil der Geschichte des jüdischen Volkes, aber nicht das Ende. Also widmet man sich im GrazMuseum in der großen Schau „Jüdisches Leben in Graz“ dem wenig bekannten Alltag der Jüdinnen und Juden vom Mittelalter bis in die Gegenwart und räumt dabei mit vielen falschen Vorstellungen auf.

Gleich zum Auftakt werden viele alltägliche Gegenstände des jüdischen Lebens vorgestellt. Und es werden Fragen gestellt. Fragen, die vielen von uns auf der Zunge liegen, denen das jüdische Leben fremd und mysteriös erscheint. Es werden dazu auch Antworten geliefert - gleich vier auf jede Frage. Ein Dreidel (Kreisel) trifft die Auswahl und zeigt, dass nichts so eindeutig ist, wie es scheint.

Vom passiven Opfer zum gestaltenden Individuum
„Uns ging es um einen Perspektiven-Wechsel“, betont Gerald Lamprecht vom Centrum für Jüdische Studien. Lange Zeit wurden Juden als passive Opfer dargestellt, immer im Kollektiv. Es waren aber Individuen, die ihr Leben gestaltet haben. Zudem wird in der von Kuratorin Martina Zerovnik locker und übersichtlich gehaltenen Schau der jüdische Alltag nicht aus der Perspektive von außen, sondern aus jüdischer Sicht gezeigt. 

Die Zeiten der Verfolgung werden mit akribischen Listen und Kassenbüchern - vom Mittelalter bis zur NS-Zeit - dargestellt, jene des vielfältigen jüdischen Lebens und der Kultur, zeigen sich bunt und lebendig. Vom mittelalterlichen Schuldenbuch bis zu jüdischen Sportvereinen, von der alten Judengasse bis zum Wiederaufbau von Zeremonienhalle und Synagoge reicht das Spektrum.

Zum Füllen vin Wissenslücken
Die Ausstellung richtet sich natürlich auch an Erwachsene, in erster Linie aber an Jugendliche und will die eine oder andere Wissenslücke füllen. Für Museums-Chef Otto Hochreiter ist „Jüdisches Leben in Graz“ die wichtigste Schau seiner Amtszeit, eben weil sie sich mit lebendiger jüdischer Kultur und Geschichte befasst.

Und ein bewusstes Bekenntnis zum heutigen Judentum in Graz darstellt. Dieses findet im letzten Raum in zwölf Interviews mit Menschen, die über ihr jüdisches Leben in der Stadt erzählen, seinen Höhepunkt.

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