Attacke mit Kampfjets

Myanmar: Dutzende Tote bei Luftangriff auf Konzert

Ausland
24.10.2022 16:43

Das Militär in Myanmar hat am Sonntagabend bei einem Luftangriff auf ein Konzert im Kachin-Staat im Norden des Landes Dutzende Menschen getötet. Dies bestätigten Augenzeugen am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Toten steige, weil es zahlreiche Schwerverletzte gebe. Bis zum Montagmittag (Ortszeit) seien mehr als 60 Opfer gemeldet worden, hieß es.

Mit dem Konzert in der Gemeinde Hpakant Township wollten die Teilnehmer den 62. Jahrestag der Gründung der Unabhängigkeitsorganisation Kachin Independence Organisation (KIO) feiern, die sich für die Rechte der myanmarischen, mehrheitlich christlichen Volksgruppe der Kachin einsetzt. Lokalen Nachrichtenberichten zufolge wurde der Angriff mit drei Maschinen des Militärs von Myanmar gegen 21 Uhr durchgeführt, als sich gerade viele Menschen zu dem Event versammelt hatten. Die Kachin News Group veröffentlichte auf Facebook ein Video (siehe oben), das die Folgen des Angriffs zeigen soll.

Unter den Toten seien auch in der Region berühmte Künstler, sagte ein Musiker, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte. „Wir haben unsere Leute, unsere Künstler, unsere Brüder und Schwestern verloren. Ich werde diese schreckliche Aktion nie vergessen, und sie müssen dafür bezahlen“, sagte der Augenzeuge. „Dies ist kein Kriegsgebiet. Unsere Leute haben einfach ein Konzert für eine ethnische Gedenkveranstaltung genossen, aber das Militär hat trotzdem angegriffen“, sagte Aung Hein Min, ehemaliger Abgeordneter von Hpakant Township. Der Ort ist für seine großen Jade-Vorkommen bekannt.

UNO: „Zutiefst besorgt und traurig“
Die Vereinten Nationen in Myanmar zeigten sich „zutiefst besorgt und traurig“ über die Berichte. Die Verletzten müssten dringend Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten, hieß es in einer Mitteilung. „Was als übermäßiger und unverhältnismäßiger Einsatz von Gewalt durch Einsatzkräfte gegen unbewaffnete Zivilisten erscheint, ist inakzeptabel und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“

Seit einem Militärputsch am 1. Februar 2021 versinkt das frühere Burma in Chaos und Gewalt. Die Junta regiert mit eiserner Faust und unterdrückt jeden Widerstand. Die Kachin Independence Organisation kämpft seit Jahrzehnten gegen das Militär und unterstützt die Putsch-Gegner. In der Region haben sich viele Menschen angesiedelt, die vor der Brutalität der Generäle auf der Flucht sind.

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