Sei „eingrenzend“
Stadt Köln schafft die Bezeichnung „Spielplatz“ ab
In der Domstadt Köln wird der Begriff „Spielplatz“ künftig nicht mehr verwendet – das Rathaus empfindet die Bezeichnung als „eingrenzend“ und will sie aus dem Stadtbild verbannen. Rund 700 Schilder sollen ausgetauscht werden.
Der Jugendhilfeausschuss des Rathauses hat diesbezügliche Pläne vorgestellt, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete. In dem Projekt namens „Entwicklung eines neuen Informationsschildes für die Kölner Spiel-, Bolz- und Aktionsflächen“ wurde festgestellt, dass die Schilder mit der Aufschrift „Spielplatz“ nicht mehr zeitgemäß seien.
„Insbesondere muss dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen im Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt, Rechnung getragen werden“, wird erklärt.
In diesem Beitrag wird gezeigt, wie die neuen Schilder aussehen werden:
Stadt will „Begegnung aller Bürger*innen“
Denn die einstigen Spielplätze seien nicht nur für Kinder gedacht, sondern vielmehr „Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen“, die „dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen“. Zudem sollen sie „Begegnung aller Bürger*innen“ in ihren Stadtteilen „fördern und verschiedenen Alters- und Zielgruppen zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten bieten“.
Um den „Anspruch der Kölner Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen als Begegnungsort für alle junge Menschen gerecht zu werden“ müsse man künftig „auf den eingrenzenden Begriff ,Spielplatz‘“ verzichten. Bereits ab Herbst 2025 sollen die neuen Schilder auf allen Neuanlagen und sanierten Spielplätzen montiert sein.
Auf das Wort „Spiel“ konnte man nicht verzichten
Wie die Stadtzeitung weiter berichtet, konnte man auf das Wort „Spiel“ nicht komplett aussparen – sonst hätte das Ordnungsamt keine rechtlichen Möglichkeiten gehabt, „wenn die Anlagen anders genutzt werden“.
Beim Oppositionsführer im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Jochen Ott, kommt diese Änderung nicht gut an. Der Kölner erklärte gegenüber „Bild“: „Angesichts vieler Kölner Spielplätze, die wirklich in einem sauschlechten Zustand sind – ungepflegt, Spielgeräte abgebaut, keinerlei Sonnenschutz, zu viel Beton – frage ich mich ernsthaft, ob der Name auf dem Schild wirklich das größte Problem ist, das wir haben.“
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