Brad Pitt nach Krise:

„Aus Elend Flamme der Freude im Leben entbrannt“

Brad Pitt

(Bild: www.pps.at)

Seine erbitterte Trennung von Angelina Jolie und der Sorgerechtskrieg um die Kinder ging nicht spurlos an ihm vorüber. Im Gegenteil. Brad Pitt war am seelisch am Boden. Jetzt verriet der 58-Jährige in der „The Financial Times“, wie er aus seinem mentalen Tal wieder herausgekommen war - durch Freunde und Kunst.

Der Oscargewinner hatte sich nach seinem Ehe-Aus an den australischen Sänger Nick Cave und den britischen Künstler Thomas Houseago gewandt, mit denen er befreundet ist. Diese hatten laut Pitt ebenfalls mit persönlichen Problemen zu kämpfen: „Unsere gemeinsame Trübsal wurde irgendwann nur noch komisch. Und aus dem Elend ist eine Flamme der Freude in meinem Leben entbrannt. Ich wollte schon immer mal ein Bildhauer sein und es einmal selbst ausprobieren.“

„Radikale innere Inventur“
Die Werke, die er erschuf - und die gerade in einer finnischen Galerie öffentlich ausgestellt wurden - spiegeln seine Selbstreflexionen wider: „Ich habe auf mein eigenes Leben geschaut und mich darauf fokussiert, die Verantwortung für meinen eigenen Mist zu übernehmen“. Er nahm insbesondere seine gescheiterten Beziehungen unter die Lupe und fragte sich: „Wo war ich mitschuldig, wo habe ich Fehler gemacht?“ Pitt führte eine „radikale innere Inventur“ durch und rechnete dann mit sich selbst ab: „Ich war brutal ehrlich zu mir und habe mir vor Augen geführt, wem ich wehgetan haben könnte.“

Anonyme Alkoholiker
Pitts und Jolies Ehe war nach einem - laut Angelina - handgreiflichen Streit an Bord eines Privatjets 2016 zerbrochen. Die Ermittler des FBI fanden sogar „mögliche Gründe für eine Anklage“, auf die die Bundesstaatsanwaltschaft dann allerdings verzichtete - zu Jolies Ärger bis heute. 2019 beschloss der „Once Upon A Time in Hollywood“-Star, sich wegen seiner Alkoholprobleme einem Suchtprogramm der Anonymen Alkoholiker anzuschließen. Der „New York Times“ verriet er damals: „Es fühlt sich sehr befreiend an, in den Meetings die hässliche Seite von dir enthüllen zu können. Darin liegt ein großer Wert!“

Pitt enthüllt in der „The Financial Times“, dass er inzwischen gelernt hat, um seine Freunde herum „komplett ich selbst zu sein“. Und diese ehrliche Seite steckt er auch in seiner Kunst: „Sie gibt mir Sicherheit. Ich habe realisiert, dass meine Schmerzen ebenso wie meine Freuden ein Teil von mir sind, mit denen ich durchs Leben gehen muss.“

Leidenschaft und Antrieb
Die bekannte Kunstgalerie Sara Hildén Art Museum im finnischen Tampere hatte Mitte September neun Kunstwerke von Brad Pitt ausgestellt. Die befreundete Künstlerin deBranne Treu hatte Fotos davon auf Instagram gepostet und dazu geschrieben: „Gestern Nacht haben wir die erste Kunst-Show unseres guten Freundes Brad Pitt gefeiert und die hat alle total umgehauen. Zu sagen, dass seine Kunst großartig ist, ist eine Untertreibung. Er ist ein wirklicher Künstler mit extremer Leidenschaft und Antrieb“.

„Es fühlt sich richtig an“, erklärte Brad Pitt bei der Eröffnung der Ausstellung am Wochenende.

(Bild: Jussi KOIVUNEN / SARA HILDEN ART MUSEUM / LEHTIKUVA / AFP)

Zu Pitts Kreationen gehörte ein Bronze-Block, der darstellt, wie Menschen aus einem sargähnlichen Gebilde zu entfliehen versuchen. Drei weitere Stücke waren unter dem Titel „Selbst zugefügte Schusswunde auf das Haus“ zusammengefasst. Sie zeigen Patronenkugeln, die in Platinsilikon kristallisiert sind. Scheinbar als Wink auf seine andere große Leidenschaft - die Architektur - hatte Brad dazu ein Mini-Holzhaus angefertigt. Dazu steuerte er mehrere „Kerzenhalter für geliebte Mitmenschen“ bei, laut er der Beschreibung „während der Zeit von Covid“ angefertigt hatte.