Salzburg-Anthering

37 Millionen Euro für Naturschutzprojekt

Salzburg
03.10.2022 15:17

Das Land Salzburg kauft bei Anthering (Flachgau) 520 Hektar Auwald und vergrößert damit die Fläche des Naturparks Salzachauen auf insgesamt 820 Hektar. Die Verträge sollen noch im Oktober unterzeichnet werden, erklärte LH Wilfried Haslauer (ÖVP) am Montag. 

Der Kaufpreis an den Grundeigentümer Maximilian Mayr-Melnhof liegt inklusive Nebenkosten bei 37,3 Mio. Euro. Mayr-Melnhof hatte sich in der Vergangenheit positiv zu dem Projekt geäußert, hatte aber lange kein Geld, sondern einen Grundstücksabtausch gefordert. Bis zuletzt war man jedoch offenbar weit davon entfernt, geeignete Ersatzflächen für ihn zu finden. „Es war keine leichte Entscheidung, aber sie ist getroffen“, sagte der Landesjägermeister schließlich heute - „auch wenn mir Sachwerte lieber gewesen wären.“

Von 2015 bis 2021 wurden bereits gut 300 Hektar Wald- und Wasserflächen in der Weitwörther Au bei Oberndorf renaturiert, um einen der artenreichsten Lebensräume des nördlichen Alpenvorlands zu erhalten. Der Kaufpreis von knapp über 37 Mio. Euro sei von mehreren Gutachten bestätigt worden. 23 Mio. Euro davon kommen vom Resilienzfonds der EU, zudem laufen Gespräche über weitere 5 Mio. Euro aus dem Biodiversitätsfonds des Bundes. Der Rest werde aus Wertpapieren bestritten, die noch aus der Zeit des Salzburger Finanzskandals stammen, und die sich gut entwickelt hätten, so Haslauer. „Wir kommen ohne Budgetüberschreitung aus.“

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"Ein Meilenstein für Mensch und Natur"

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP)

Neben dem Kaufpreis sind 11 Mio. Euro für die Aufweitung der Salzach und den Hochwasserschutz vorgesehen - Mittel, die zur Gänze vom Bund getragen werden. Für die Renaturierung und Naturschutzmaßnahmen sollen weitere 10 Mio. Euro fließen. Dazu soll die EU aus dem LIFE-Fonds, mit dem Umweltmaßnahmen finanziert werden, 60 Prozent beisteuern. Der 40-Prozent-Anteil des Landes ist über den Naturschutzfonds abgedeckt.

Aus für Wildschwein-Gatterjagd 
Der Verkauf der Au bedeutet auch das Aus für die umstrittene Wildschwein-Gatterjagd in dem eingezäunten Areal. Seit Jahren läuft hier ein Schlagabtausch zwischen dem Verein gegen Tierfabriken (VGT) und Mayr-Melnhof, der nach wie vor für Gerichtsverfahren sorgt. Wie heute bekannt wurde, sollen die Bestände an Schwarz- und Damwild bis Ende 2024 sukzessive auf ein einem normalen Auwald entsprechendes Ausmaß reduziert werden - das wären etwa zwei bis vier Wildschweine pro 100 Hektar, statt der aktuell 130 Tiere (Winterstand).

„Das Gatter kommt weg, aber es wird einen Abwehrzaun zu den Wiesen der Nachbarn brauchen, um sie vor Wildschäden zu schützen“, betonte Mayr-Melnhof. Zudem hätten an die 30 Bauern Servitutsrechte in der Au, die weiterhin bedient werden müssen - vor allem das Recht auf Entnahme von Brennholz.

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