Schwere Unwetter

Suche nach Vermissten in Italien geht weiter

Ausland
17.09.2022 14:07

Nach den schweren Unwettern in der mittelitalienischen Adria-Provinz Ancona geht die Suche nach zwei Vermissten am Samstag weiter. Elf Tote, mindestens 50 Verletzte und 150 evakuierte Menschen lautet die vorläufige Bilanz, teilten die Behörden mit.

Derzeit suchen die Einsatzkräfte noch nach einem achtjährigen Jungen und einer 56-jährigen Frau. Zuvor galt auch ein 47-jähriger Mann aus der Gemeinde Arcevia als vermisst, seine Leiche wurde am Samstag geborgen. Feuerwehrleute fanden sein Auto im Fluss Misa. Das Kind wird aktuell in der Nähe der Hafenstadt Ancona vermutet.

„Der Wildbach Nevola überschwemmte unser Gebiet, Mattia war mit seiner Mutter im Auto auf dem Heimweg, als eine Wasserwelle auf sie zukam. Die Mutter stieg aus dem Auto und versuchte, sich mit ihrem Sohn an der Hand zu retten, aber sie wurden beide von Wasser und Schlamm mitgerissen. Wir fanden die Mutter auf einem Trümmerhaufen, aber von dem Kind fehlte jede Spur“, sagte der Bürgermeister von Castelleone di Suasa, Carlo Manfredi.

Feuerwehrleute und Zivilschutz im Einsatz
In der Nacht auf Samstag waren Feuerwehrleute, auch aus anderen italienischen Regionen, Zivilschutz und andere Rettungskräfte kontinuierlich im Einsatz, um den Evakuierten und Verletzten zu helfen. Teilweise konnte die Wasserversorgung in Privathaushalten und Unternehmen, die seit Freitag in mehreren Gebieten unterbrochen war, wiederhergestellt werden.

Viele Häuser wurden von Wasser und Schlamm zerstört. Straßen in den Provinzen Ancona und Pesaro Urbino wurden überschwemmt, zahlreiche Autos bereits in der Nacht auf Freitag fortgespült. Innerhalb von zwei Stunden fielen - wie berichtet - 400 Millimeter Regen, so viel wie normalerweise in sechs Monaten. In mehreren Vierteln von Ancona fielen Strom und Telefon aus, Schulen blieben geschlossen.

Auf einem Video der Feuerwehr waren Einsatzkräfte in der Stadt Senigallia zu sehen, denen das Wasser bis zur Taille reichte. Mit einem Schlauchboot suchten sie die Stadt nach Menschen in Not ab. Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr bereits 400 Einsätze. Sie rettete unter anderem Menschen von Bäumen oder Hausdächern. Ihre Arbeiten wurden allerdings durch umgestürzte Bäume und Erdrutsche behindert. Selbiges gilt für die Rettung.

Die Behörden forderten die Einwohner und Einwohnerinnen der Gemeinden am Fluss Misa auf, entweder ihre Häuser zu verlassen oder sich in höher gelegene Stockwerke zu begeben. Premier Mario Draghi besuchte am Freitagnachmittag die am stärksten betroffenen Gemeinden und traf Zivilschutzchef Fabrizio Curcio.

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