Studie des Landes

Sexismus ist in Tirol noch immer weit verbreitet

Tirol
13.09.2022 19:00

Eine aktuelle Studie zu Sexismus im Auftrag des Landes Tirol zeigt, dass viele Menschen im Land mit dem Problem konfrontiert sind. Mehr als 1000 Personen nahmen an der Online-Befragung teil, worin sich Landesrätin Gabriele Fischer bestätigt fühlt. Sie will mit einem Maßnahmenpaket gegensteuern.

„Sexismus ist eine Form von Gewalt und ein Symptom für eine gesellschaftliche Fehlentwicklung“, fand Soziallandesrätin Gabriele Fischer am Montag deutliche Worte für ein allgegenwärtiges Problem. In einer Pilotstudie hat das Forschungsinstitut L&R Sozialforschung in Kooperation mit dem MCI herausgefunden, dass 73 Prozent der befragten Frauen und 49 Prozent der befragten Männer Sexismus als weit verbreitet wahrnehmen. 1080 Menschen aus Tirol haben den Online-Fragebogen ausgefüllt. Fischer und Studienautorin Claudia Sorger von L&R Sozialforschung sehen darin ein Zeichen, „dass das Thema Relevanz hat“.

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Sexismus hat viele Gesichter. Eines haben alle Formen gemeinsam: Sie verletzen die Würde und die Gleichheit der Menschen.

Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne)

Sexismus besonders in Werbung und Medien
Die Studie hat der Tiroler Landtag nach dem „Widerwärtiges Luder“-Sager von LHStv. Josef Geisler in Auftrag gegeben. Und tatsächlich zeigte sich, dass 71 Prozent der befragten Frauen und 47 Prozent der Männer in Aussagen von Personen des öffentlichen Lebens Sexismus wahrnehmen. Noch stärker beobachteten sie ihn in Werbung und (Sozialen) Medien.

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Auch am Arbeitsplatz, im Verein, in der Ausbildung und im privaten Umfeld hat jede dritte Frau Erfahrungen mit Sexismus gemacht.

Dr. Claudia Sorger, L&R Sozialforschung

Der Großteil der rund 860 befragten Frauen wurde selbst schon Opfer von Sexismus: So mussten sich 86 Prozent über Hinterherpfeifen oder anzügliche Bemerkungen ärgern. Von den Männern, die 19 Prozent der Befragten ausmachen, machte jeder Zehnte eigene Erfahrungen. In der Befragung zeigte sich, dass Männer Sexismus weniger stark wahrnehmen als die weiblichen Befragten.

Breites Maßnahmenpaket soll Situation verbessern
Die Studienteilnehmer wünschen sich mehr Bewusstsein und Sensibilisierung zum Thema Sexismus. Dem kommt LR Fischer mit dem Tiroler Gleichstellungspaket 2020-2023 nur zu gerne nach. So starten mehrere Kampagnen zum Thema, Beratungsangebote sollen ausgebaut werden. Verschiedene Projekte für Jugendliche sind gestartet. Aber auch Erwachsene will Fischer nicht aus der Pflicht entlassen, für sie gibt es ebenfalls eigene Kampagnen: „Es ist für mich keine Ausrede, dass man so aufgewachsen ist. Für Sexismus gibt es keine Entschuldigung!“

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