CL-Gegner Chelsea

„Wunderwuzzi“ feiert gegen Salzburg seine Premiere

Fußball International
12.09.2022 15:04

Stars hin oder her: Der interessanteste Mann bei Chelsea steht vor dem Champions-League-Duell mit Salzburg am Mittwoch (21 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) an der Seitenlinie. Der Premierenauftritt von Trainer Graham Potter als Nachfolger des geschassten Thomas Tuchel verleiht der Partie gegen das Milliarden-Team zusätzliche Brisanz und macht die Aufgabe für die „Bullen“ wohl nicht leichter. Schließlich eilt Potter der Ruf des Wunderwuzzis voraus.

Potters Werdegang liest sich jedenfalls atemberaubend. 2011 heuerte er bei Östersunds FK in Schweden an, führte den Viertligisten bis 2016 bis ins Oberhaus und erreichte mit dem Klub 2017/18 das Sechzehntelfinale der Europa League. Der 2:1-Erfolg bei Arsenal war nach einem 0:3 im Heimspiel zwar nicht genug, ließ Englands Fußballfans aber erstmals aufhorchen. Prompt holte ihn Swansea City 2018 in Englands zweite Liga, ein Jahr später folgte schon der Sprung in die Premier League zu Brighton. Und auch dort wirkte der Mann, der in Englands U21 kickte und 1996 auf immerhin acht Premier-League-Spiele für Southampton kam, kleine Wunder. Am Ende der vergangenen Saison schaffte Brighton mit dem vierten Platz Historisches. Angeblich soll sich auch Englands Verband für die Dienste Potters interessieren.

„Graham ist außer-, außer-, außer-, außergewöhnlich“, lobte ihn einst Östersund-Chef Daniel Kindberg. „Er ist einer der vielversprechendsten Trainer in Europa. (...) Er ist offen, vertritt Werte und hat fantastische Führungsqualitäten.“ Am Feld bevorzugt Potter aufbauend auf einer defensiven Dreierkette taktische Flexibilität - auch während einer Partie. Positionsspiel, Ballbesitzfußball selbst gegen vermeintliche Favoriten und auch Gegenpressing gehören zu seinem Repertoire. Seine Spieler haben klare Aufgaben, die sie dankbar annehmen. Potter gilt als Entwickler, der seine Kicker auch auf individueller Ebene besser machen kann. Nach außen präsentierte er sich zudem bei Brighton-Pressekonferenzen als auskunftsfreudiger und humorvoller Kommunikator.

Bleibt die Frage, ob das auch beim Weltklub Chelsea so bleibt und sich Potter nicht nur im Umfeld von „kleinen“ Vereinen wie Östersund oder Brighton durchsetzen kann. Chelsea ist mit seinen hohen Erwartungen ein anderes Pflaster. Die neuen Eigentümer der „Blues“, das Investorenkonsortium um US-Milliardär Todd Boehly, das dem sanktionierten Roman Abramowitsch folgte, haben mit Potters Verpflichtung bis 2027 aber unterstrichen, dass sie in Zukunft stärker auf Kontinuität setzen wollen. Glaubt man Englands Medien, bleibt die CL-Qualifikation heuer ein großes Ziel, geht es schief, bedeute das aber noch nicht die automatische Entlassung. Und das wäre eine Abkehr vom bisherigen Weg.

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(Bild: KMM)



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