Kurz, Wolf, Benko & Co

Die Russland-Connection landet in der Hofburg

Politik
06.09.2022 06:00

Der Untersuchungsausschusses zu „ÖVP-Korruption“ geht nach einer Sommerpause in die Fortsetzung. Thema am Dienstag ist die politische Verantwortung von der Abhängigkeit vom Russen-Gas. Dabei sollen auch die Rollen von Ex-Kanzler Sebastian Kurz, Immobilien-Investor René Benko und Unternehmer Sigi Wolf beleuchtet werden.

Die Ausläufer der Energiekrise landen diese Woche in der Hofburg. ÖVP-Korruptionsausschuss. Es geht am heutigen Dienstag um die Abhängigkeit vom Russengas. Wer ist dafür politisch verantwortlich? Dazu ist am Dienstag Ex-OMV-Boss Gerhard Roiss geladen. Er hatte in seiner Ära von 2011 - 2015 versucht, andere Wege einzuschlagen. Energie aus Norwegen etwa.

Kuschelkurs mit den Russen
Er wollte den teilstaatlichen Konzern aus Putins Umklammerung lösen. Sein Nachfolger Rainer Seele hingegen setzte aufs Kuscheln mit den Russen. Ein rauschendes Fest anlässlich der „Goldenen Hochzeit“ zwischen Gazprom und OMV im Juni 2018 in der Hofburg zu 50-jähriger enger Kooperation dient als ein Beleg.

Wladimir Putin war zu der Zeit auch in Wien. Er wurde hofiert von allen politischen und wirtschaftlichen Seiten. Und es gab später ein Treffen mit dem energiegeladenen Despoten Putin in St. Petersburg. Am 3. Oktober 2018.

Brisante Unterlagen bei Staatsanwaltschaft
Sebastian Kurz ist dabei und hofft, dass die internationalen Sanktionen aufgehoben würden, wie er festhält. Mit an Bord laut Unterlagen der WKStA: Der damalige OMV-Boss Rainer Seele, der russland- und türkis-affine Investor Sigi Wolf sowie Immobilienmakler René Benko, der lange einer der wichtigsten Kunden der Europa-Tochter der russischen Sberbank war.

Entenjagd und Treffen beim „großen Chef“
Wolf und Benko sind befreundet, sie teilen auch die Leidenschaft für die Jagd. In Chats wird über Entenjagd kommuniziert - wer hat wie viel Abschüsse hatte. In Summe an einem Tag laut Chats zwischen Wolf und einem OMV-Mann „280 Enten, 80 Hühner.“ Wichtiger aber ist eine Reise mit „Seb“ (Sebastian Kurz) zum „großen Chef“, also Putin.

Der russische Präsident sagte nach dem Treffen, dass Gas „der Schlüssel unserer Zusammenarbeit“ sei.

Übrigens: Rainer Seele, der die eine oder andere interessante Frage beantworten hätte können im Untersuchungsausschuss, war auch für den Dienstag geladen. Er wird nicht kommen.

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