Waffenruhe gebrochen
Äthiopien: Neue Kämpfe in Konfliktregion Tigray
Nach mehreren Monaten Waffenruhe sind in der nordäthiopischen Krisenregion Tigray nach Angaben der Konfliktparteien wieder Kämpfe ausgebrochen. Seit dem Vormittag seien rund um den Ort Kobo Schüsse schwerer Geschütze zu hören gewesen, hieß es in Augenzeugenberichten.
Zwei Bewohner sagten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, in den vergangenen beiden Tagen habe es in der Gegend große Truppenbewegungen gegeben. Die Pressestelle der Regierung erklärte, die TPLF habe die Ostfront am frühen Morgen angegriffen und damit faktisch die Waffenruhe gebrochen.
Das Militärkommando der TPLF beschuldigte dagegen die Regierung, gegen die Feuerpause verstoßen zu haben. Der Fernsehsender Tigrai Television meldete, äthiopische Streitkräfte hätten zusammen mit Sondereinsatztruppen und Milizen aus der Nachbarregion Amhara am frühen Morgen mit einem „groß angelegten Angriff“ begonnen.
Hoffnung auf Friedensgespräch schwindet
Im November 2020 brach in Tigray ein Krieg aus, der auch auf Nachbarregionen übergriff. Seit März herrschte eine von beiden Konfliktparteien beachtete Waffenruhe, was Hoffnungen schürte, dass Friedensgespräche zwischen der Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed und der TPLF aufgenommen werden könnten. Die Kämpfe in Afrikas zweitbevölkerungsreichster Nation haben Millionen Menschen vertrieben, Tausende Zivilisten wurden getötet. Teile von Tigray sind in eine Hungersnot gestürzt.
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