Gespräche in Lemberg

Dreiergipfel: Suche nach Auswegen aus dem Krieg

Ausland
18.08.2022 17:03

Der Dreiergipfel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat begonnen. Der UN-Chef und die beiden Präsidenten kamen am Donnerstag in Lemberg im Westen der Ukraine zusammen. Bei dem Treffen geht es für die UNO und die Türkei um den Versuch, knapp ein halbes Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine mögliche Verhandlungslösung auszuloten.

Zudem soll es um die Lage in dem von russischen Truppen besetzten AKW Saporischschja gehen und die Möglichkeiten einer internationalen Expertenmission dorthin. Selenskyj hatte am Mittwochabend erneut einen Abzug russischer Soldaten aus Europas größtem Kernkraftwerk gefordert. Er hatte sich zuvor auch einzeln mit Erdogan und Guterres im Potocki-Palast in Lemberg getroffen. Im Anschluss an das Treffen zu dritt soll es eine Pressekonferenz geben - laut UNO dürfte diese aber nicht live übertragen werden.

Russische „Atomerpressung“
Beim Gespräch mit Guterres habe besondere Aufmerksamkeit der „Atomerpressung Russlands beim Kernkraftwerk Saporischschja“ gegolten, hieß es danach in einer Mitteilung des Präsidentenbüros. Die Vereinten Nationen müssten die Sicherheit dieses strategischen Objektes mit Entmilitarisierung und dem Abzug der russischen Streitkräfte sicherstellen, wurde mitgeteilt.

Der ukrainische Präsident besteht weiter darauf, das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk in Saborischschja zu entmilitarisieren. Die Anlage müsse vollständig von den „Aggressoren“ befreit werden, schrieb Selenskyj nach seinen Treffen mit Guterres und Erdogan auf Telegram. „Dieser beabsichtigte Terror seitens des Aggressors kann global katastrophale Konsequenzen haben.“

Moskau: Entmilitarisierung „inakzeptabel“
Russland drohte indes damit, die Reaktoren von Europas größtem AKW herunterzufahren. Die Kriegsparteien machen sich gegenseitig für den anhaltenden Beschuss der Anlage verantwortlich. Seit März halten russische Truppen das Kraftwerk besetzt, es wird aber weiterhin von ukrainischen Technikern betrieben. Die Regierung in Moskau weist bisher auch international gestellte Forderungen nach einer entmilitarisierten Zone um das AKW zurück. Dies sei „inakzeptabel“, erklärte das Außenministerium in Moskau.

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