Felsen löste sich

Acht-Stunden-Einsatz nach missglücktem Fotoversuch

Steiermark
08.08.2022 07:42

Wieder einmal brachte ein Alpinist sich und die Bergretter in Gefahr - der Einsatz am Bösenstein endete erst spät in der Nacht. Denn ein 31-Jähriger kletterte am Sonntag am Großen Bösenstein auf einen Felsen um ein Foto machen - das Gestein löste sich aber und der Steirer stürzte rund 20 Meter ab. 

Mit knapp 2500 Metern ist der Große Bösenstein nicht nur der höchste Berg der Rottenmanner Tauern, sondern auch einer der beliebtesten für Alpinisten in der Region. Doch was als spannender Sonntagsausflug begann, sollte für einen Grazer am vergangenen Wochenende ziemlich böse enden.

Fels unter Füßen löste sich beim Foto machen
Beim Abstieg vom Gipfel wollte der 31-Jährige noch ein Foto von sich und seiner 28-jährigen niederländischen Begleiterin machen - als er dafür auf einen Felsblock stieg, löste sich dieser, und der Mann rutschte aus. Er fiel daraufhin rund 20 Meter in die Tiefe und blieb schwer verletzt liegen.

Nach 20 Meter-Sturz schwer am Kopf verletzt
„Gegen 14.30 Uhr hat er aber noch selbst den Notruf wählen können - wir haben sofort die gesamte Maschinerie in Gang gesetzt“, erzählt Markus Kandler, Einsatzleiter der Bergrettung Hohentauern, der „Krone“. Zwei Stunden später war der Notarzt der Bergrettung vor Ort und konnte die Erstversorgung durchführen. „Er hat zwar eine schwere Kopfverletzung erlitten, ich war aber die gesamte Zeit über mit ihm telefonisch in Kontakt, und er hat uns sehr genau seinen Standort mitteilen können“, fährt Kandler fort.

Verletzter musste zu Fuß hinuntergebracht werden
Eine großangelegte Suchaktion wie vor ein paar Jahren, als zwei Bergsteiger an ziemlich genau der gleichen Stelle die Orientierung verloren, blieb den Rettern diesmal also erspart. Doch auf Hilfe durch den Rettungshubschrauber musste am Sonntag verzichtet werden. „Es war leider kein ideales Berg- und Flugwetter. Der Hubschrauber war zweimal da, musste aber immer abdrehen.“ Also mussten die insgesamt 28 Bergretter aus Hohentauern und Trieben den Verletzten zu Fuß ins Tal bringen - und das bei widrigsten Wetterverhältnissen. Der Mann erlitt auch eine Knöchelverletzung und konnte deshalb nicht mehr selbst absteigen.

Im dichten Nebel ging es teilweise mit Seilen gesichert über den Großen Hengst bis etwas unterhalb der Edelrautehütte auf 1725 Metern - dort wurde der Grazer in den Rettungswagen gehievt und schließlich in Hohentauern an den Notarzt übergeben. Erst um 22.15 Uhr, nach fast acht Stunden, war der Einsatz für die Rettungsmannschaften beendet. Marcus Stoimaier

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