Mondo Duplantis, erst 22 Jahre jung, kennt keine Grenzen. Der Schwede fliegt dem Himmel immer weiter entgegen. Zentimeter für Zentimeter. Wie einst der große Sergej Bubka. Aber Duplantis schwebt schon in ganz anderen Sphären als einst der Ukrainer. Bei der WM in Eugene schraubte der stets ruhige und bescheidene Olympiasieger seine Bestmarke auf 6,21 m. Mondo: „Das muss ich feiern. Mit ein paar Bier!“
Sein primäres Ziel bei dieser WM war der Titel. „Der fehlte mir ja noch!“ Jetzt ist die Sammlung aber komplett. Gold bei Olympia, WM, Hallen-WM, EM und Hallen-EM, dazu unzählige Titel bei Nachwuchsmeisterschaften. „Als ich als Sieger feststand, war klar, dass ich den Weltrekord angehe.“ Mit 6,06 m hatte er sein Gold schon in der Tasche. Dann flog er im zweiten Versuch über 6,21 m, verbesserte seine heuer in der Halle erzielte Höchstleistung um einen Zentimeter. „Das war heute der Bonus!“
27 Zentimeter zwischen Gold und Silber
„Dieser Rekord macht mich total glücklich, ich hatte schon etwas Druck heute. Den ganzen Tag war ich höchst konzentriert“, erzählte Mondo Duplantis. Die Atmosphäre im Stadion Hayward Field, wo es wenigstens am Schlusstag eine ganz große Stimmung gab, spornte ihn zusätzlich an. „Ich mag es, wenn die Fans auf den Rängen stehen und mich anfeuern.“ Hayward Field, und zwar noch das alte, wunderbare Stadion mit den steilen, hohen Rängen, auf dem Campus der University of Oregon habe seit seinem Diamond-League-Sieg hier vor ein paar Jahren etwas Spezielles. „Das hat einen Platz in meinem Herzen!“
Schon nach seinen 6,16 m heuer von Stockholm, wo er die größte Höhe im Freien gemeistert hatte, hatte er „sehr gutes Gefühl“ für Eugene. 6,21 m nahm er dann mit gewohnter Leichtigkeit. Die Konkurrenz war um Welten besiegt. Mit 5,94 m wurde der US-Boy Christopher Nilsen Zweiter. Es lagen unfassbare 27 cm zwischen Gold und Silber. Auch das hatte es in der WM-Geschichte noch nicht gegeben.
170.000 Dollar Prämie
Honoriert wurde der Schwede mit 70.000 Dollar für Gold und zusätzlich 100.000 Dollar für den Weltrekord. So wie einst Bubka casht Duplantis ordentlich ab. Aber Geld ist längst keine Motivation mehr für den sympathischen Schweden. Den neuen Rekord verglich er in Eugene mit seinen Bestleistungen, die er einst im Garten seiner Eltern aufstellte, wo Vater Greg ihm eine Stabhochsprung-Anlage gebaut hatte. „Über die 6,21 m freue ich mich, wie ich mich einst über meinen ersten 3,00-m-Sprung gefreut habe.“
Mondo Duplantis zeigte da bei der Pressekonferenz auch seine kindliche Freude. Immer wieder gibt es neue Ziele für ihn. Natürlich auch bei der Höhenjagd. Ein Journalist brachte schon die 6,30 m ins Spiel brachte. Dafür aber hatte er an diesem Tag nur ein müdes Lächeln übrig. „Jetzt genieße ich erst einmal meinen Abend.“
Seine Freundin wartete schon
Zu der Feier zog er mit seiner bildhübschen Freundin Desire Inglander los. Desire, ein sehr bekanntes schwedisches Model, wartete schon im Vorraum des Interviewsaals auf ihn. Gemeinsam posierten sie für die „Krone“ noch schnell für ein Foto. Dann zogen sie Arm in Arm ab. Sternstunden gehören gefeiert.
Die größten Höhen im Stabhochsprung:
6,21 (1) Mondo Duplantis (Sd) Eugene 24.07.2022
6,20i (1) Mondo Duplantis (Sd) Belgrad 20.03.2022
6,19i (1) Mondo Duplantis (Sd) Belgrad 07.03.2022
6,18i (1) Mondo Duplantis (Sd) Glasgow 15.02.2020
6,17i (1) Mondo Duplantis (Sd) Torun 08.02.2020
6,16i (1) Renaud Lavillenie (Fra) Donezk 21.02.1993
6,16 (1) Mondo Duplantis (Sd) Stockholm 30.06.2022
6,15i (1) Sergej Bubka (Ukr) Donezk 21.02.1993
6,15 (1) Mondo Duplantis (Sd) Rom 17.09.2020
6,14i (1) Sergej Bubka (Ukr) Liévin 13.02.1993
6,14 (1) Sergej Bubka (Ukr) Sestriere 31.07.1994
Hallenleistungen mit „i“ (Indoor) gekennzeichnet
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