Land NÖ geht voran:

Zonenplan gegen den „Wildwuchs“ bei Sonnenstrom

Niederösterreich
23.07.2022 06:02

Bei der Energiewende spielt Photovoltaik eine wichtige Rolle, wertvolle Ackerböden sollen aber verschont bleiben. Jetzt werden 138 Zonen für große Sonnenstrom-Anlagen bis zu zehn Hektar im Land festgelegt.

Bereits derzeit nimmt NÖ bundesweit den Spitzenplatz bei der Nutzung von Photovoltaik zur Energiegewinnung ein. Mit knapp 60.000 Anlagen können rein rechnerisch bereits 190.000 Haushalte versorgt werden. Doch um die für die Energiewende festgesetzten Ziele zu erreichen, ist bis 2030 eine Verdreifachung der Sonnenstrom-Gewinnung nötig.

Die geplante Verdoppelung der Nutzung von Dachflächen für Photovoltaik-Paneele auf 1000 Hektar - inklusive Parkplätze und Lärmschutzwände - wird dafür nicht ausreichen. „Ziel ist die Versorgungssicherheit auch im Krisenfall“, betont Landesvize Stephan Pernkopf. Abgesichert müsse aber nicht nur die Stromversorgung werden, sondern auch die Produktion von Grundnahrungsmitteln. „Daher ist es wichtig, dass der Photovoltaik-Ausbau in geordnete Bahnen gelenkt wird“, so der Agrar- und Umweltlandesrat. Wertvolles Ackerland - ebenso wie Naturschutzgebiete - sollten vor der Verbauung mit Sonnenstrom-Kraftwerken geschützt werden.

138 Freiflächen
Wie schon bei der Windkraft wird die Errichtung solcher Anlagen in Zukunft in speziellen Zonen gestattet sein. Neben bestehenden Gewerbegebieten zählen dazu 138 Freiflächen – etwa ehemalige Schottergruben und Deponien sowie Straßenränder – in der Größenordnung von insgesamt 1288 Hektar, die nun festgelegt wurden. Diese Gebiete können die Gemeinden für Photovolatik-Anlagen bis fünf, mit speziellen Öko-Konzepten bis zehn Hektar widmen.

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Diese Zoneneinteilung ist ein kluges Konzept für die Energiewende auf lokaler Ebene. In den Gemeinden schafft man den Ausgleich von Interessen am ehesten.

Johann Pressl, Präsident des NÖ Gemeindebundes

Eigentümer sollen profitieren
„Es ist wichtig, dass die Verantwortung dafür vor Ort bleibt“, betont Johann Pressl. Der Präsident des NÖ-Gemeindebundes tritt dafür ein, dass Grundeigentümer, die von der Zonierung profitieren, Beiträge für die Allgemeinheit leisten: „Etwa mit Anschlüssen für den Kindergarten.“ Auch Bürgerbeteiligungsmodelle bei der Finanzierung sollen forciert werden.

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