Russland und Belarus sind bei der Leichtathletik-WM in Eugene ausgeschlossen. Wenn es nach der ukrainischen Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich geht, sei dies die völlig richtige Entscheidung: „Ich möchte im Stadion keine Killer sehen!“
„Eine Menge Sportler unterstützen den Krieg“, sagte die WM-Dritte von 2019 und Hallen-Weltmeisterin der Nachrichtenagentur AP. Im Finale in der Nacht auf Mittwoch ist sie die Goldfavoritin - auch weil die dreifache Weltmeisterin Marija Lasizkene aus Russland nicht am Start ist.
Lasizkene hatte in einem Offenen Brief an Thomas Bach, den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, und Coe beklagt, nicht an der WM teilnehmen zu können. Zwar zeigte Lasizkene Mitgefühl mit den Athleten aus der Ukraine („Sie erleben, was kein Mensch jemals erleben sollte“), meinte aber zugleich, dass der Ausschluss von Russland im internationalen Sport den Krieg nicht stoppe, sondern „einen neuen Krieg um und im Sport“ entfacht hätte.
Erste Ukraine-Medaille
Die Ukraine errang bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene übrigens die erste Medaille. Im Hochsprung gewann Andrej Prozenko mit 2,33 m Bronze hinter Mutaz Essa Barshim (QAT/2,37) und Woo Sang-hyeok (KOR/2,35). Die Vorbereitungen auf die Welttitelkämpfe waren für die ukrainischen Athletinnen und Athleten wegen des russischen Angriffskriegs auch emotional schwierig gewesen, aber zumindest in der Organisation bekamen sie Unterstützung vom Weltverband.
World Athletics (WA) stellte mehr als 220.000 Dollar für die Teilnehmer des Landes bei der U20-WM in Cali in Kolumbien und bei der WM in Eugene bereit. Viele Spitzensportler der Ukraine müssen wegen des Krieges im Ausland trainieren, wo für sie von der Welt-Anti-Doping-Agentur Tests organisiert wurden.
Coe: „Es wäre undenkbar gewesen“
Rasch nach Beginn des Ukraine-Krieges im Februar hatte der Weltverband regiert und Russland und Belarus von den Welttitelkämpfen in den USA ausgeschlossen. „Es wäre undenkbar gewesen, hier eine Weltmeisterschaft mit Athleten aus Belarus und Russland zu veranstalten, zwei aggressiven Nationen, die in einen unabhängigen Staat eingefallen sind“, hatte WA-Präsident Sebastian Coe kurz vor dem Start der Meisterschaften in Eugene betont.
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